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Eric Syz gibt CEO-Posten seiner Bank ab

Eric Syz: «Am Sessel zu kleben, bringt nichts».

Eric Syz, Gründer des gleichnamigen Vermögensverwalters, macht den nächsten Schritt in seiner Nachfolgeplanung. «Am Sessel zu kleben, bringt nichts», sagt Syz im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft». Der 61-Jährige gibt den Chefposten der Banque Syz ab und wird sich als CEO der Syz-Gruppe künftig auf die strategische Ausrichtung und die Kunden konzentrieren. Als Chef der Bank wird ihm Yvan Gaillard nachfolgen, den Syz im April 2018 bereits als operativen Chef und Stellvertreter zur Gruppe geholt hat.

Zugleich bringt sich die nächste Generation in Stellung. Nicolas Syz, jüngerer Sohn des Bankgründers, übernimmt die Leitung des Private Banking. Seit längerem führt der ältere Sohn, Marc Syz, bereits das Geschäft mit Privatmarktanlagen. «Sie steigen fortlaufend in der Gruppe auf», sagt Syz über seine Söhne. Wenn sie sich weiter beweisen würden und schlussendlich auch wollten, könnten sie in Zukunft durchaus in die Fussstapfen des Vaters treten. «Aber auch andere haben ihre Chance», sagt Syz. So wie der neue CEO.

Schwächeres 2018 erwartet

Yvan Gaillard ist Diplomingenieur, der achtzehn Jahre verschiedene Funktionen bei der Genfer Konkurrentin Pictet innehatte. Er soll die Bank ins digitale Zeitalter führen. Dafür ist die Gruppe zuletzt auf die IT-Plattform der Vermögensverwalterin Lombard Odier migriert, die ihre Systeme Dritten als Auslagerungsdienstleisterin anbietet.

Der Entscheid fiel, nachdem die Einführung eines neuen Systems des Bankensoftwareherstellers Avaloq geplatzt war. Das führte bei Syz zu einem Abschreiber in zweistelliger Millionenhöhe, weshalb die Gruppe für 2018 mit einem Gewinn leicht unter dem Vorjahr rechnet. Schon 2017 belasteten Steueramnestieprogramme und Kundenabgänge aus der Übernahme der Schweizer Einheit der Royal Bank of Canada (RBC) das Ergebnis, das bei einem Ertrag von 215 Mio. Fr. und einem Gewinn von 3,4 Mio. Fr. zu liegen kam.

Durch RBC verdoppelten sich die Kundenvermögen von Syz nahezu auf heute rund 40 Mrd. Fr. Dabei kam einiges an Geldern in den von Syz heute definierten Wachstumsmärkten Lateinamerika und Afrika hinzu. Gerade dort bestehe bei Kunden das Bedürfnis, einen Teil des Vermögens im sicheren Hafen Schweiz anzulegen. In Asien verzeichneten die Vermögen zwar gerade die grössten Wachstumsraten, doch die Konkurrenz sei enorm, und die Margen seien massiv unter Druck, sagt Syz. In Europa sei der Verdrängungskampf ebenfalls hart, aber die Wachstumsraten der Vermögen nicht annähernd so hoch.

Vorsichtigere Auswahl

Allerdings müsse man in Afrika und Lateinamerika genau darauf achten, wo die Vermögen herkommen, sagt Syz. Aus der RBC-Übernahme musste Syz am Rande eine Verstrickung in den Geldwäschereiskandal um das brasilianische Ölunternehmen Petrobras abwickeln. «In diesen Ländern muss man die Kundschaft besonders vorsichtig auswählen», sagt Syz. Die Märkte kenne er allerdings seit Jahrzehnten, richte sich vor allem an Unternehmer, bei denen man besser nachvollziehen könne, wo ihr Vermögen herkomme.

Syz gründete die gleichnamige Bank mit heute vierzehn Niederlassungen weltweit im Jahr 1996 mit zwei Mitstreitern, die aber 2014 ausgestiegen sind. Mit 10% eingestiegen ist mittlerweile hingegen das Family Office von Ole Kirk Christiansen, Gründer des dänischen Spielzeugherstellers Lego.

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