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Energieverbrauch steigt

Die Zahlen sind nicht erfreulich: Gemäss den neuesten Angaben der Internationalen Energieagentur ist der globale Energieverbrauch 2018 gestiegen – und zwar beschleunigt. Er hat mit einem Plus von 2,3% gar den höchsten Zuwachs der vergangenen zehn Jahre erreicht. Die Realität hält sich bisweilen nicht an hehre, in glitzernden Konferenzsälen formulierte Zielvorgaben und Wünsche.

Mit dem Wachstum des Energieverbrauchs ist auch der CO 2 -Austoss weiter gestiegen: Er erreichte mit einem Plus von 1,7% ein neues Rekordniveau. Vielsagend ist zudem, wo das Wachstum generiert worden ist. Allein die drei Länder USA, China und Indien waren für rund 70% des Zuwachses verantwortlich.

Dahinter stehen vor allem das zügige Wirtschaftswachstum und der höhere Bedarf nach Heizung und Kühlung. Die USA sind zudem aus den Klimaverträgen ausgestiegen. Indien und China pochen darauf, ihre Wachstumschancen zu nutzen, wie dies die westlichen Industrieländer früher auch getan haben – dagegen lässt es sich schlecht argumentieren.

Das Nutzen dieser Chancen verursacht steigenden Energiebedarf. Eine Lockerung der Kopplung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch ist gerade in Schwellenländern nicht in Sicht. Die Zahlen zeigen es klar: Das Klimaproblem ist ein globales Problem, ein Land allein kann es nicht lösen.

Die Schweiz steht ein bisschen besser da als der globale Durchschnitt. Ihr Gesamtenergieverbrauch ist 2017, vor allem witterungsbedingt, leicht (0,4%) gesunken. Detaillierte Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor. Nur: 2016 stieg der Verbrauch auch hierzulande 1,8%. Der Rückgang 2017 darf nicht als Trendwende interpretiert werden.

Die Schweiz ist im Klimaschutz aktiv, die Energieeffizienz ist hoch und steigt. Zudem profitiert sie von ihrem Produktionsmix im Strom, der (noch) fast CO 2 -frei ist. Mit dem Ausstieg aus der Kernkraft wird sich dies ändern, die Schweiz wird vermehrt auf Importe angewiesen sein, auch von Kohlestrom aus Deutschland.

Immerhin: Die Schweiz ist eines der energieeffizientesten Länder überhaupt. Damit soll sie jedoch nicht davon entbunden werden, weiter in dieser Richtung aktiv zu sein und Sparpotenziale auszuschöpfen. Vor Illusionen sei allerdings gewarnt. Der Beitrag der Schweiz zur Lösung des Klimaproblems ist und bleibt marginal. Zur Erinnerung: Lediglich rund ein Promille des globalen CO 2 -Ausstosses kommt aus der Schweiz. Die Lösung des globalen Klimaproblems findet nicht in der Schweiz statt, selbst dann nicht, wenn sie gar kein CO 2 mehr ausstossen würde.

Aktionen wie Klimastreiks und Klimanotstand mögen manches Gewissen beruhigen und sind somit psychohygienisch wertvoll. In der Sache aber sind sie – man muss es so deutlich formulieren – irrelevant. Das ist die Wirklichkeit, die ab und zu deprimierend und hart ist. Zur Kenntnis nehmen muss man sie trotzdem.