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Energiedienst sucht die Trendwende

Energiedienst musste 2016 erneut einen Umsatz- und Ertragsrückgang hinnehmen. Der Betriebsertrag sank knapp 5% auf 954 Mio. €. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) reduzierte sich 10% auf 45,3 Mio. €. Der Reingewinn verringerte sich 21% auf 31,2 Mio. €. Der Generalversammlung wird beantragt, eine Dividende von weiterhin 1 Fr. pro Aktie zu zahlen.

Den Rückgang des Ergebnisses führt Energiedienst vor allem auf exogene Ursachen zurück. Die langsame Erholung der Grosshandelspreise für Strom bedingte weitere Wertberichtigungen für Langfristverträge. Zudem sind die anhaltend niedrigen europäischen Strompreise und der starke Franken wachstumshemmend. 2016 sank der Absatz an Kilowattstunden 6,6%. In Anbetracht des schwierigen Marktumfelds spricht das Unternehmen selbst von einem «respektablen» Ergebnis. Mitte des Jahres wurde ein Ebit zwischen 30 und 40 Mio.€ erwartet. Diese Bandbreite konnte man mit 45,3 Mio. € übertreffen.

Neue Geschäftsfelder im Blick

Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der verbesserte Ebit einer Trendwende gleichkommt. Es ist davon auszugehen, dass die Energiepreise auf einem niedrigen Niveau verbleiben. Daher sei es umso wichtiger, in «neuen Geschäftsfeldern zu wachsen», betont Klaus Müller, Leiter Finanzen und Personal des Energieversorgers. In Zukunft möchte das Unternehmen weitere Geschäftsbereiche erschliessen, um sich von einem «traditionellen Energieversorger zu einem innovativen Energiedienstleister zu entwickeln», kündigte CEO Martin Steiger an.

Dabei hat Energiedienst drei neue Geschäftssegmente im Blick. Erstens möchte sie sich im Bereich Photovoltaik als Dienstleister für Energiesysteme positionieren. Zweitens versucht sie sich verstärkt als Projektpartner für Wärme- und Energielösungen bei öffentlichen Institutionen anzubieten. Das dritte Wachstumsfeld ist das Carsharing. Im Dezember 2016 wurden sieben Standorte in Freiburg im Breisgau eröffnet. Das Tochterunternehmen My-e-car konnte seine Kundenzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. In Zukunft möchte man das Angebot in Südbaden und der Schweiz weiter ausbauen.

Noch geringer Umsatzanteil

Die neuen Geschäftsbereiche befänden sich aber nach wie vor im Aufbau, betont Müller. Die Investitionen werden 2017 trotz des Gewinneinbruchs nahezu konstant bleiben. Darüber hinaus wurden neue Mitarbeiter eingestellt, um den Wechsel zu einem Energiedienstleister möglichst schnell voranzutreiben. Der Umsatzanteil der Dienstleistungen ist mit rund 5 Mio. € bisher aber vergleichsweise gering. In knapp zehn Jahren könnte er womöglich 50% des Betriebsertrags ausmachen, prognostiziert Steiger.

Energiedienst ist trotz des schwierigen Marktumfelds solide finanziert und liegt mit einer Eigenkapitalquote von knapp 52% über dem Branchendurchschnitt. Die liquiden Mittel konnten durch Forderungsabbau und Einmaleffekte 18% gesteigert werden.

Die Energiedienst-Aktien sind in den vergangenen zwölf Monaten 2% gestiegen. Die Anleger scheinen sich angesichts der nach wie vor schwierigen Marktverhältnisse im Stromsektor zurückzuhalten. Die Dividendenrendite bewegt sich mit rund 4% aber auf einem weiterhin attraktiven Niveau. Trotzdem ist von einem Engagement abzuraten. Zu stark ist Energiedienst noch dem Preisdruck des Strommarktes ausgesetzt, zu gering ist noch der Ergebnisbeitrag der neuen Energiedienstleistungen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2017 von 24 weist zudem eher auf eine Überwertung der Aktien hin.

Die komplette Historie zu Energiedienst finden Sie hier. »

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