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Endlich geht er

Mit ihm konnte es nicht weitergehen. Das hat Patrik Gisel, CEO der Raiffeisenbank, nun eingesehen. Er tritt auf Ende 2018 zurück, freiwillig oder nicht, das tut die Bank nicht kund. Mit seinem Rücktritt verschärft sich das Führungsdilemma an der Spitze weiter.

Gisel war einfach zu nah dran. Er war dreizehn Jahre lang Stellvertreter von Pierin Vincenz, der die Gruppe zwar gross machte, dabei aber schaltete und waltete, wie es ihm gefiel. Und dann auch noch auf eigene Rechnung gewirtschaftet haben soll bei Übernahmen. Das hat die Strafbehörden sowie die Finanzmarktaufsicht auf den Plan gerufen.

Offiziell hat Gisel eine weisse Weste, wie er das selbst stets betonte. Die Finma jedenfalls hat seinen Kopf (noch) nicht gefordert. Und offenbar hat die interne Untersuchung der Bank auch kein direktes Vergehen Gisels festgestellt.

Hingegen mehrten sich die Medienberichte über fragwürdige Entscheide, an denen Gisel beteiligt gewesen sein soll. Die Frage bleibt, was in all den nicht öffentlichen Berichten von Revisoren und Anwaltskanzleien noch drinsteht, das Vincenz und Gisel belastet.

Gisels Rücktritt ist für ihn und die Bank das Beste. Wer derart lange Stellvertreter des Chefs war, der gehört zum System. Mit Gisel an der Spitze war es deshalb nicht möglich, einen Schlussstrich unter die Affäre Vincenz zu ziehen. Gisel tut das einzig Richtige. Ein Nachfolger ist nicht bekannt, was ein Hinweis darauf ist, dass Gisel nicht freiwillig gegangen ist.

Nun entsteht ein Führungsvakuum. Das Verwaltungsratspräsidium ist nur interimistisch besetzt mit Pascal Gantenbein, der sich den Delegierten von Raiffeisen allerdings permanent empfiehlt. Der Verwaltungsrat ist gleichzeitig unterbesetzt. Eine systemrelevante Bank ohne Führung, das ist kein Zustand, der lange währen soll.