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Ems-Chemie läuft und läuft und läuft

Ems-Chemie erhöht die Dividende um weitere 50 Rappen auf insgesamt 18.50 Fr. pro Aktie.

Einmal mehr stellt die Ems-Gruppe ihre Qualitäten unter Beweis. Freitag, der 13., das Publikationsdatum der provisorischen Semesterzahlen, ist für sie kein Unglückstag, im Gegenteil. Was an der Halbjahreskonferenz in Domat/Ems gezeigt wurde, sieht vertraut aus: Gemeldet werden Höchstwerte für Umsatz und Ergebnis, genauer: 12,5% mehr Umsatz – nach einem bereits starken Wachstum im Auftaktquartal von 11,8% – sowie ein 11,4% höherer Betriebsgewinn (Ebit).

Mit dem eindrücklichen Zahlenset ist es dem Spezialisten für Hochleistungspolymere gelungen, die hohen AWP-Konsenserwartungen zu erfüllen. An der Börse zog der Aktienkurs spürbar an. Einmal mehr habe sich das Neugeschäft mit Spezialitäten positiv ausgewirkt, sagte Magdalena Martullo, Delegierte des Verwaltungsrats und Grossaktionärin. Daneben verwies sie auf eine günstige Konjunktur und auf bessere Währungsverhältnisse.

Nochmals höhere Dividende

Gewöhnen könnten sich Anleger fraglos auch an eine nachträgliche Dividenden­erhöhung. Wie schon vor zwei Jahren hat der Verwaltungsrat unter Präsident Ulf Berg beschlossen, den Dividenden­antrag für die Generalversammlung vom 11. August noch einmal zu erhöhen. Statt 18 Fr., wie im Februar angekündigt, sollen für 2017 nun insgesamt 18.50 Fr. ausbezahlt werden. Das ergibt rund 3% Rendite.

Die nochmalige Erhöhung zeugt von Zuversicht sowie einer höchst komfortablen Finanz- und Liquiditätslage. Die hohe Ertragskraft – das Margenniveau liegt weit über dem Durchschnitt der chemischen Industrie – sorgt für einen regen Zufluss an freien Mitteln.

«Die Zahlen sehen erfreulich aus», ­bilanzierte die VR-Delegierte. Gänzlich sorgenfrei ist das Management trotzdem nicht. Seit Februar ist die Stimmung unter Einkaufsmanagern gesunken – die Handelsstreitigkeiten lassen grüssen. Diese fürchtet Martullo aber nicht: «Wir sehen keinen Ergebniseinfluss auf Ems.» Die Gruppe sei weltweit aufgestellt und habe überall dieselben Margen. Erneut hat sie zudem den kräftigen Anstieg von Rohstoffpreisen thematisiert.

In den von Ems benötigten Ausgangsmaterialien gibt es teils erhebliche Versorgungsengpässe. Verkaufspreiserhöhungen seien daher unumgänglich gewesen. Obwohl es Ems gelingt, die höheren Kosten voll zu überwälzen, entsteht daraus (rein rechnerisch) Margendruck. Diesen abzudämpfen, sei der Gesellschaft dank des gewonnenen, umfangreichen Neugeschäfts aber gut gelungen. Verkaufspreiserhöhungen haben etwa 3 Prozentpunkte zum Umsatzwachstum von 12,5% beigetragen. Währungseffekte machten gut 4 und höhere Mengen rund 5% aus.

Die Volumensteigerung ist mehr als doppelt so hoch wie das globale Wachstum der Automobilproduktion, das sich auf 2,4% verlangsamt hat. Der Sektor trägt gut 60% zum Umsatz bei. Ems setze sehr stark auf Innovation, auf Kostenvorteile beim Kunden und auf Gewichteinsparung und könne daher schneller wachsen als der relevante Markt. Ein Autositz, der dank einer cleveren Metallersatzlösung aus Hochleistungspolymer 25 Kilo einspart, ist ein eindrückliches Beispiel, das die Augen von Automobilmanagern glänzen lassen muss. Beliebig vom Markt abkoppeln kann sich aber auch Ems nicht.

Reserve fürs zweite Semester

Die Bestätigung der Jahresprognose mit einem Umsatz und einem Betriebsgewinn leicht über Vorjahr trägt diesen Unsicher-heiten Rechnung. «Leicht über» heisst auf «Emserisch» allerdings bis 10% mehr. Demnach startet die Gruppe mit einer Reserve ins zweite Semester. Dass sie diese anzehren muss, ist keineswegs sicher. Ohne ausserordentliche politische Ereignisse könne es auch weitergehen wie bisher, meinte Magdalena Martullo.

Die FuW-Schätzung für den Gewinn je Aktie bleibt vorerst ebenfalls unverändert. Sie wirkt nun aber zurückhaltend. Das zwölf Monate vorausschauende Kurs-Gewinn-Verhältnis hat sich seit Anfang Jahr 8% ermässigt. Das macht die Bewertung nicht günstig, aber doch einigermassen akzeptabel. Der aktuelle Kurs entspricht rund dem 27-Fachen des für 2019 geschätzten Gewinns je Aktie. Angesichts der erwiesenermassen hohen Qualität und der attraktiven Wachstumsaussichten, nicht nur im Automobilsektor, lässt sich das rechtfertigen. Entgegen der neutralen bis negativen Einschätzung von Wertschriftenhäusern hält FuW die ­Titel daher für kaufenswert.

Die komplette Historie zu Ems-Chemie finden Sie hier. »

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