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Emma Walmsley: Innovationskraft fest im Blick

Emma Walmsley ist die erste Frau, die ein globales Top-Pharmaunternehmen führt.

Emma Walmsley hat fürs Erste geliefert, braucht aber noch Zeit, bis sie am Aktienmarkt mehr Vertrauen geniesst. Die 47-Jährige ist seit 1. April Chefin des britischen Arzneimittelherstellers GlaxoSmithKline und damit die erste Frau, die ein globales Top-Pharmaunternehmen führt. Diese Woche hat sie ihr mit Spannung erwartetes Strategieprogramm präsentiert. Brilliert hat sie noch nicht, nimmt man die verhaltene Reaktion am Aktienmarkt als Massstab, aber ihre Handschrift wird deutlicher.

Walmsleys  Ernennung im September war nicht überall auf Zustimmung gestossen. Sie arbeitet schon seit 2010 für GSK und leitete bis anhin das Consumer-Health-Geschäft. Manch Anleger rümpfte aber die Nase, weil sie keinen wissenschaftlichen Hintergrund hat. Sie hat klassische und moderne Sprachen in Oxford studiert. Das reiche nicht, um einen Konzern zu leiten, der wie GSK vor so grossen Herausforderungen stehe, meinen einige.

Denn der Arzneimittelhersteller verfügt zwar über ein gut laufendes Consumer-Health- und Impfstoffgeschäft. In der grössten Sparte, Pharma, droht aber unterdurchschnittliches Wachstum. GSK sei zu wenig innovativ, wird bemängelt. Zwar verfügt der Konzern über ein derzeit stark genutztes HIV-Medikament. Doch der HIV-Markt ist umkämpft, und Innovation ist nur noch beschränkt möglich.

Das grösste Problem betrifft die Medikamente gegen Atemwegerkrankungen. In den USA droht Konkurrenz durch Generika. Betroffen ist das mit 3,5 Mrd. $ umsatzträchtigste Produkt Advair gegen Asthma und COPD (Raucherlunge). Zwar hat GSK auch dort neue Produkte im Köcher. Das reicht jedoch nicht, um im Vergleich zur Konkurrenz beim Wachstum mitzuhalten.

Ende April versicherte Walmsley, den Fokus mehr auf die Innovationskraft der Pharmasparte zu lenken, was die Zahl ihrer Kritiker langsam schwinden liess. «Wir begrüssen es, dass Walmsley mehr in die Pipeline investieren will», schreiben etwa die Analysten der Deutschen Bank. Vor gut einer Woche erklärte GSK, die Bereiche Horlicks Drinks und Maxi-Nutrition veräussern zu wollen, und diese Woche nun präsentierte Walmsley weitere Pläne. Zahlreiche Pharma-Testprogramme sollen beendet oder abgegeben werden, und der Bereich seltene Krankheiten kommt auf den Prüfstand.

Walmsley war auch am Mega-Deal von GSK mit Novartis beteiligt. Die Konzerne haben vor rund zwei Jahren ihre rezeptfreien Arzneimittel in ein Joint Venture ausgegliedert. GSK hält 63,5% und könnte von Novartis bald auch den Rest übernehmen.

Vor GSK arbeitete Walmsley siebzehn Jahre für L’Oréal und leitete unter anderem von Schanghai aus das Chinageschäft. Sie hat vier Kinder und lebt mit ihrem Mann im Südwesten Londons. Geboren ist sie in Barrow-in-Furness, einer Kleinstadt am Meer im Nordosten Grossbritanniens.

Ihr Vater ist der britische Royal-Navy-Vizeadmiral Sir Robert Walmsley. Militärischer Führungsstil ist aber nicht ihr Ding. Als CEO von GSK setzt sie eher auf «Management by Team of Talents», schreibt die FT. Walmsley setzt auf unternehmerisches Denken des Kaders. Wer viel Mut beweise, habe auch gute Karrierechancen, heisst es.

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