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EFG zahlt höhere US-Busse als erwartet

Die EFG International bestätigte am Donnersatabend die Vereinbarung.

Die Bankengruppe EFG International hat sich im Steuerstreit mit dem US-Justizdepartement (Department of Justice, DoJ) geeinigt. Sie zahlt als erste Kategorie-2-Bank eine deutlich höhere Busse, als das Institut selbst eingeplant hatte.

EFG muss 29,988 Mio. $ an die USA überweisen, wie das DoJ am Donnerstagabend mitteilte. Das Institut hatte bisher laut eigener Mitteilung 10,8 Mio. $ für die US-Strafzahlung zurückgestellt. Im frühen Handel gab die Aktie der Privatbankengruppe nach.

Kunden wollten nicht wie EFG

EFG versuchte dennoch dem Abschluss des US-Bankenprogramms einen positiven Dreh zu geben und schrieb, «dass sich die erzielte Vereinbarung positiv auf das Geschäft auswirkt, da Unsicherheit beseitigt wird und das Management sich nun verstärkt auf profitables Wachstum konzentrieren kann.»

Die Privatbankengruppe führt die höher als erwartet ausgefallene Busse auf das Verhalten «gewisser Kunden» zurück. Diese hätten «Massnahmen ergriffen, die mit den EFG International vermittelten Informationen nicht konsistent waren», so die Mitteilung.

Die Analysten von Vontobel vermuten hinter der kryptischen Formulierung, dass es EFG nicht gelang im gewünschten Ausmass ihre US-Kunden in einen Prozess mit den US-Behörden zu überführen, der die Regularisierung ihrer unversteuerten Gelder zum Ziel gehabt hätte.

Nicht handlungsfähiger

EFG habe allerdings mit den Justizbehörden kooperiert und diesen umfassende Informationen über ihr grenzüberschreitendes Geschäft mit US-Bezug geliefert, heisst es in der Mitteilung des DoJ. Dazu gehörten auch die Namen von Privatbankern mit US-Kunden und von Verantwortlichen im Management.

Grundsätzlich ist die Einigung mit den US-Behörden als positives Zeichen zu werten. Die hohe Strafzahlung schmälere allerdings das für Akquisitionen zur Verfügung stehende Überschusskapital von EFG von rund 120 Mio. Fr. auf rund 100 Mio. Fr., schreiben die Analysten der Zürcher Kantonalbank.

Das führe zwar zu keinen gravierenden Kapitalproblemen, mache EFG in Zukunft aber auch nicht handlungsfähiger. Den Markt zu schlagen, trauen die Analysten der Privatbank fürs erste nicht zu.

Mehrfach in die USA gereist

EFG habe bis ins Jahr 2013 ein US-Geschäft geführt, das US-Kunden dabei unterstützte, nicht deklarierte Bankkonten in der Schweiz zu eröffnen und damit Vermögen und Einkommen vor den US-Behörden zu verstecken, schreibt das DoJ in seiner Mitteilung.

Einige Privatbanker der EFG Bank mit Sitz in der Schweiz seien mehrfach in die USA gereist, um sich dort mit Kunden zu treffen, heisst es weiter. Insgesamt habe EFG seit dem Jahr 2008 919 Konten mit US-Bezug geführt, die sowohl deklarierte wie nicht deklarierte Gelder umfassten. Die verwalteten Vermögen beliefen sich demnach auf maximal rund 1,58 Mrd. $.

Die komplette Historie zu EFG International finden Sie hier. »

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