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Dreissig Kerzen für den Swiss Performance Index

Herzlichen Glückwunsch, Swiss Performance Index! Vor dreissig Jahren wurde der SPI erstmals berechnet. Seit dem 1. Juni 1987 ist das umfassendste Schweizer Börsenbarometer von 1000 auf über 10’000 Punkte geklettert.

Die Marke von 10’000 hat der Index rechtzeitig zum runden Geburtstag erstmals im Tagesverlauf des 27. April 2017 durchbrochen. Sein bisheriges Höchst folgte nur wenig später, am 16. Mai, bei 10’377 Punkten. Diese Wertsteigerung entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 8,1%. Wer diese Rendite verdienen wolle, musste allerdings über starke Nerven verfügen.

Der Swiss Performance Index seit 1987 - Quelle: Datastream

Schwieriges Startjahr

Denn der Index erwischte einen denkbar schwierigen Start. Nur wenige Monate nach seiner Lancierung brach nämlich am 19. Oktober 1987 der Schwarze Montag über die globalen Börsen ein. Scheinbar aus heiterem Himmel stürzten die Aktienmärkte – ausgehend vom Epizentrum USA – weltweit ab.

Der US-Leitindex S&P 500 verlor allein an jenem Montag ein Fünftel seines Werts. Die grosse Verunsicherung schwappte auf die europäischen Handelsplätze über, worauf auch der SPI prompt 11,3% einbüsste und seinen bislang heftigsten Tagesverlust verbuchte.

Die heftigsten Tagesverluste des SPI - Quelle: Datastream

In kurzen Abständen folgten im ersten Jahr seines Bestehens noch drei weitere Rückschläge, die es alle in die Top Ten der grössten Schweizer Kurseinbrüche schafften. Am 31. Dezember 1987, nach nur sieben Monaten, notierte der SPI rund 23% unter dem Stand bei seiner Lancierung.

Im darauffolgenden Jahr bereitete der Index den Anlegern deutlich mehr Freude, warf er doch eine Rendite von 22,5% ab. Überhaupt dominierten insgesamt die guten Jahre. Von den 29 ganzen Kalenderjahren beendete der SPI nur gerade sieben im Minus. Einem Verlustjahr standen typischerweise drei positive Börsenjahre gegenüber.

SPI-Rendite pro Kalenderjahr - Quelle: Datastream

Das erfreulichste Jahr verzeichnete der SPI 1997, als er 55% zulegte. Weniger gute Erinnerungen dürften viele Anleger an das «Annus horribilis» 2008 haben, als die Finanzkrise die Börsen durchschüttelte. Damals brach der Index um mehr als ein Drittel ein.

Doch die Bewegungen waren nicht nur nach unten heftig, sondern auch nach oben. So schnellte der SPI am 13. Oktober 2008 um über 10% in die Höhe.

Die grössten Tagesgewinne - Quelle: Datastream

Kurs- versus Performanceindex

Anders als bei den meisten bekannten Börsenindizes handelt es sich beim SPI um einen sogenannten Performanceindex. Das heisst, die Dividendenausschüttungen werden in der Indexberechnung mitberücksichtigt und reinvestiert. Deshalb schneidet der SPI im langfristigen Vergleich deutlich besser ab als etwa Preisindizes wie der Swiss Market Index (SMI) oder der S&P 500, wo Dividendenausschüttungen einen Kursrückgang zur Folge haben. Einer der wenigen anderen Performanceindizes ist der Deutsche Aktienindex (Dax).

Rechnet man den Dividendeneffekt heraus, lässt sich die langfristige Performance kaum von derjenigen des Swiss Market Index (SMI), der lediglich zwanzig Titel umfasst, unterscheiden.

Performance- versus Preisindex - Quelle: Datastream

Hohe Konzentration trotz vieler Titel

Aktuell umfasst der SPI ohne Doppelzählungen 199 Namen. Vom Nahrungsmittelgiganten Nestlé, der 250 Mrd. Fr. auf die Waagschale bringt, bis zu der kleinsten Firma, der Beteiligungsgesellschaft CI Com, die auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 1,35 Mio. Fr. kommt, ist alles enthalten.

Dies vermag aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass der SPI überaus stark konzentriert ist. Die fünf grössten Unternehmen – Nestlé, Novartis, Roche, UBS und ABB – erreichen die gleiche Marktkapitalisierung wie die restlichen 194 Gesellschaften zusammen. Die zehn schwersten Titel machen rund zwei Drittel der SPI-Indexkapitalisierung aus, während die zwanzig grössten Firmen auf einen Anteil von etwas mehr als 75% (vgl. Grafik) kommen.

Defensive Sektoren dominieren im SPI - Quelle: SIX, Stand 30.12.2016

Trotz der grossen Zahl der im Barometer enthaltenen Titel hängt seine Entwicklung also entscheidend von einer Handvoll internationaler Konzerne ab.

Defensive Dominanz -

Die Konzentration zeigt sich auch bei den Branchen. So stellen die beiden Sektoren Gesundheit (33,6%) und Konsumgüter (24,5%) fast 60% der gesamten Marktkapitalisierung. Zyklische Werte wie Technologie, Grundstoffe und Industrie sind im internationalen Vergleich nur unterdurchschnittlich vertreten.

Dies wirkt sich in schwierigeren Marktphasen tendenziell vorteilhaft aus, da die defensiven Branchen dann weniger unter Druck geraten. Umgekehrt bleibt der SPI in Haussephasen oftmals zurück, da die Anleger mit Vorliebe auf wachstumssensitive, zyklische Unternehmen setzen.

2017 auf Kurs - Quelle: Datastream

2017 jedoch hielt sich der SPI bislang nicht ans Drehbuch. Obschon die Börsen weltweit nach oben preschen, gehört er zu den besten Indizes weltweit. Weder der Dax in Deutschland noch der Cac 40 in Frankreich oder der S&P 500 vermochten – auch inklusive Dividenden – dem SPI heuer das Wasser zu reichen.

Einzig den Schwellenländern musste er den Vortritt lassen. Mit einem Plus von über 14% in nur fünf Monaten ist der SPI somit auf Kurs, ein weiteres positives Jahr zu verzeichnen.