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Dreamteam für Novartis

Der neue Verwaltungsratspräsident von Novartis, Jörg Reinhardt, sucht das Gespräch mit Anlegern. Noch im August,  dem ersten Monat seit seiner Amtseinsetzung, werde er sich «mit Investoren und anderen Vertretern von Anspruchsgruppen treffen, um ihre Sicht auf Novartis kennenzulernen», sagte er der «Basler Zeitung».

Die Ankündigung gibt zu reden: «Liegt der Dialog mit den Aktionären nicht primär in der Verantwortung des Konzernchefs?», fragt mich ein Branchenkenner. Der Investmentprofi macht sich Sorgen, dass der initiative Reinhardt, der bis zu seinem Wechsel zu Bayer 2010 als Chief Operating Officer für Novartis gearbeitet hat, mit Konzernchef Joseph Jimenez in Konflikt geraten könnte.

Aller gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz birgt das Verhältnis zwischen Reinhardt und Jimenez die Gefahr von Spannungen. Gegenüber der BaZ unterstrich Reinhardt zwar, dass er Joe schon länger kenne und sie sich gut verstanden hätten, als Jimenez damals noch als Pharmachef an ihn berichtet habe. Doch Reinhardt unterlag im Rennen um den CEO-Posten Jimenez und war wohl nicht undankbar, dass er als Pharmachef zu Bayer wechseln konnte.

Nun kontrolliert Reinhardt Jimenez und hat flugs angekündigt, dass er die komplexe Konzernstruktur eingehend überprüfen und sich Gedanken machen will, wo allenfalls abgebaut und wo hinzugekauft werden kann. Was auch immer dabei herauskommt, Novartis wird es dem Markt geschickt kommunizieren müssen. Insofern sehe ich es nicht als Nachteil, dass Reinhardt frühzeitig mit Investoren Kontakt aufnimmt. Er wird jedoch auf ein ausgeglichenes Verhältnis mit Jimenez schauen müssen, damit es nicht zu einem Kampf der Egos kommt. Mal schauen, aber vielleicht entwickeln sich die beiden ja zu einem Dreamteam und führen Novartis nach der langen Ära unter VR-Präsident Daniel Vasella zu neuen – vielversprechenden – Ufern.