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Doppelt getroffen

Auf die Nationalbank kommen schwierige Zeiten zu. Die zeigt die erste Marktreaktion auf die Absichtserklärungen aus den USA und Euroland, die Zinsen zu senken. Der Franken wertete sich sowohl zum Dollar als auch zum Euro markant auf, obwohl der Euro an Wert gegenüber dem Dollar gewann. Abwertungswettläufe zwischen den Grossen bedeuten für die kleine Schweiz nie etwas Gutes. Der Franken ist dann als sicherer Hafen gesucht. Er wird anfällig für Aufwertungsschübe und die SNB muss gegensteuern .

An der Lagebeurteilung vor zwei Wochen hatte das Direktorium schon geahnt, was auf es zukommen wird. Die Analyse fiel risikobetont aus. Die Lage am Devisenmarkt sei fragil, hiess es, und dass die SNB bereit sei zu intervenieren. Der Zinsabstand zum Ausland müsse gross sein, um den Franken unattraktiv zu machen. Extremere SNB-Leitzinsen als derzeit –0,8% sind nicht wahrscheinlich, aber seit dieser Woche wahrscheinlicher.

Das Fed will aktiv werden, falls sich die Wirtschaftslage verschlechtert, bei der EZB genügt, dass sie sich nicht aufhellt. Obwohl der Franken undifferenziert reagierte, birgt die Politik der beiden unterschiedliche realwirtschaftliche Risiken. Zinssenkungen dürften in den USA die Konjunktur beleben helfen, was letztlich auch den Absatz Schweizer Exporteure sichert.

Eine deutliche Lockerung der EZB gliche dagegen eher einer Verzweiflungstat, um den stagnierenden Wirtschaftsraum über Wasser zu halten, ohne Hoffnung, dass deshalb die Konjunktur durchstartet. Die Schweiz ist in diesem Fall doppelt getroffen: neue Nachfrageprobleme beim grössten Handelspartner verbunden mit einem überbewerteten Franken.