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Die SNB ist kein Erlöser

Die Nationalbank kann den Pensionskassen nicht helfen. In Bundesbern fordern Politiker, die SNB müsse ihre Einnahmen aus dem Negativzins auszahlen – für die zweite Säule. Das nützt nichts. Die Vorsorgewerke verwalten 900 Mrd. Fr., während der Negativzins jährlich 2 Mrd. einbringt. Das sind gut 0,2%, ein Tropfen auf den heissen Stein. Dasselbe gilt für die Jahresrechnung der Pensionskassen, die 2018 einen Verlust von 3 bis 4% erlitten haben. Er wäre nur ein Fünftelprozent geringer.

Für die SNB sind die 2 Mrd. ebenfalls wenig angesichts ihrer Fremdwährungsanlagen von 764 Mrd. Fr., selbst wenn nach einer Auszahlung der Jahresverlust 2018 nicht 15, sondern 17 Mrd. Fr. betrüge.

Die geforderte Zahlung bringt nichts und wäre zudem ein falsches Signal. Weshalb sollen nur die Pensionskassen einen Zustupf erhalten, alle anderen Sparer aber nicht? Und wenn dann die SNB dereinst den Negativ- zum Nullzins befördert, was die Altersvorsorge auch nicht substanziell unterstützt, soll dann die Zahlung versiegen? Bund und Kantone erhalten ja ebenfalls jährlich 2 Mrd. Fr., gespeist aus den SNB-Gewinnreserven. Weshalb nicht mehr abschöpfen, es geht doch um unsere Renten?

Die Krux liegt beim Anlageertrag der Pensionskassen. Der dritte Beitragszahler – neben den Arbeitnehmern und Arbeitgebern – brachte 2005 bis 2014 im Schnitt fast 40% der Einnahmen. Das ist nun in der Niedrigzinswelt – ob null oder negativ spielt kaum eine Rolle – unmöglich.

Da sich der Franken langfristig aufwertet, verlieren die Devisenanlagen der SNB an Wert, und ihr Eigenkapital schmilzt. Sinkt es auf Null, ist der Aufschrei der Politiker programmiert. Um gegenzusteuern, sollte die Nationalbank Gewinne nicht auszahlen, sondern das Eigenkapital stärken.

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