Familienunternehmen haben die Nase vorn. Sie liefern bessere Ergebnisse als ihre europäische und globale Konkurrenz und überflügeln selbst inländische Gesellschaften, bei denen kein starker Familienaktionär Sicherheit bietet .
Gibt eine Familie den Ton an, kann sie eine langfristige Strategie festlegen, der Unternehmensleitung den Rücken in der Umsetzung freihalten und kurzfristiger Gewinn- und Effizienzsteigerung, welche die Märkte vielleicht fordern, eine Absage erteilen. Dass Schweizer Familienunternehmen langfristig denken, zeigt sich nicht zuletzt an den signifikant höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung in diesen Gesellschaften.
Ihr Hauptanliegen ist ständige Innovation, um auch morgen noch in ihrer Branche bestehen zu können. Im Idealfall sind Strategie und Unternehmergeist dann nicht an einzelne Personen gebunden, sondern wirken über die Generationen hinweg.
Doch eine Familie allein ist noch kein Garant für den Unternehmenserfolg. Ein starker Ankeraktionär kann eine Gesellschaft auch lähmen, wenn er zu zögerlich waltet, beratungsresistent agiert, überhaupt keine starken Figuren neben sich duldet oder die Minderheitsaktionäre nicht ernst nimmt.
Das berührt den Punkt der Aktionärsdemokratie. Es gibt in der Schweiz immer noch Unternehmen mit mehreren Aktienkategorien. Dadurch sichern sich Familienaktionäre, teils mit einer Minderheit des Kapitals, die Mehrheit der Stimmen im Aktionariat. Beispiele dafür sind der Pharmakonzern Roche, der Bauchemiekonzern Sika oder der Sicherheitsspezialist Kudelski. Am Ende dürfen gute Ergebnisse familienkontrollierter Unternehmen nicht den Blick vernebeln, wenn die Aktionärsdemokratie gering geschätzt wird.
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Die Familie ist entscheidend
Dass über Generationen in einem Unternehmen eine Familie das Sagen hat, kann von Vorteil sein. Alleiniger Erfolgsgarant ist es aber nicht. Ein Kommentar von FuW-Redaktor Valentin Ade.