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Die Digitalisierung erfasst die ganze Bank

Auch wenn die Banken nach vorne digital daherkommen, intern herrscht noch viel Handarbeit.

Die Digitalisierung der Schweizer Finanzbranche ist in vollem Gang. Kaum eine Bank kommt heute ohne entsprechende Strategie daher. Dabei erfasst die Digitalisierung nicht nur einzelne Geschäftsbereiche, sondern kann die komplette Bank verändern.

Banken hatten sich nach dem Aufkommen des Computers zu IT-Betrieben mit selbst gebauter Software entwickelt, die ihren Dienst in einer grösstenteils analogen Welt zuverlässig verrichtete. Mit dem Aufkommen von Internet und Smartphone stossen die alten Systeme und bankinterne Prozesse allerdings an ihre Grenzen. Vor allem wenn die Kunden die Online-Dienstleistungen der Banken mit denen digital führender Unternehmen wie Amazon oder Uber vergleichen.

Die Digitalisierung einer Bank beginnt aus der Position des Nachholers, euphemistisch Smart Follower genannt. Die Institute eruieren: Welche digitalen Angebote gibt es? Was macht für uns Sinn? Was wollen die Kunden?

Vorne neu, hinten alt

Davon ausgehend wird dann meist zunächst die Schnittstelle zum Kunden angegangen. Viele Banken haben bereits moderne Online- und Mobile-Banking-Portale eingerichtet, andere sind noch dabei. Den Kunden wird eine ganze Reihe neuer digitaler Möglichkeiten geboten: die papierlose Kontoeröffnung oder der Abschluss bzw. die Verlängerung der Hypothek, das Scannen von Einzahlungsscheinen, Softwaretools zum Management der eigene Finanzen oder Robo-Advisor-Angebote.

Für die Entwicklung und die Einführung neuer Angebote setzen Banken vermehrt auch auf Kooperation mit innovativen Start-ups der Finanztechnologie. Gemäss einer Umfrage von UBS-Analysten haben rund 40% der Banken eine Kooperation mit einem Fintech-Start-up, nächstes Jahr soll der Anteil auf über 50% steigen.

Doch so digital die Banken nach vorne daherkommen, intern herrscht noch viel Handarbeit. Die Online-Kontoeröffnung bezeichnen ranghohe Personen in der UBS-IT schon mal als «Buurebländi» oder «Chinese Dishwasher»: ein Konstrukt, das zum Kunden hin innovativ wirkt, dessen Gesamtprozess aber nicht durchdigitalisiert ist. Dabei wird UBS von der Konkurrenz und sich selbst als digitalste Bank des Landes bezeichnet. Die Digitalisierung der internen Prozesse wird die Schweizer Finanzinstitute jedenfalls noch lange beschäftigen, sagt die Digitalchefin der Credit Suisse (Schweiz), Anke Bridge.

Weniger Arbeitsplätze

Dabei müssen die Banken meist noch ihre alte IT Schritt für Schritt ablösen. Oder auf einen Schlag, wie dies Raiffeisen oder die Privatbank Edmond de Rothschild tun, bzw. getan haben. Raiffeisen will das neue System des Bankensoftwareherstellers Avaloq 2018 in ihren Filialen einführen. Diesen Schritt hat Rothschild schon hinter sich. «Das ist eine grosse Bemühung, die für mehr operationellen Spielraum sorgt, um sich auf die Geschäftsentwicklung zu fokussieren», sagt Martin Liebi, Rothschild-Vize-CEO. So können den Kundenberatern digitale Tools für einen neuen Beratungsprozess gegeben werden. Die Digitalisierung geht vor allem an den Mitarbeitern nicht spurlos vorbei.

In den kommenden zehn Jahren könnten 30% der Arbeitsplätze bei den Grossbanken verschwinden, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti unlängst in einem Bloomberg-Interview. Filialbesuche gehen laut UBS im Gleichklang mit der steigenden Nutzung von Online und Mobile Banking zurück. Von der Schliessung von Filialen will zwar niemand sprechen, aber es werden neue Niederlassungskonzepte erprobt, die weniger Personal erfordern.

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