Die Bilder der Woche 22/2019

Bankrott.

Carlo Emanuele Frezza

Publiziert: 31.05.2019, 15:30

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T-Mobile-Team (1991-2007)Das Radsportteam der Deutschen Telekom war in den 1990er Jahren die einzige bedeutende deutsche Mannschaft im Profibereich und hatte zudem die besten deutschen Fahrer unter Vertrag. Auch deshalb wurde es immer wieder als eine Art deutsche Radsportnationalmannschaft gesehen. Die grössten Erfolge waren die Toursiege von Bjarne Riis und Jan Ullrich bei der Tour de France 1996 und 1997 sowie der sechsmalige Gewinn des Grünen Trikots an der Tour de France durch Erik Zabel. Ende 2007 gab die Deutsche Telekom bekannt, das Radsportengagement mit sofortiger Wirkung zu beenden. Als Grund gab sie an, dass sie mit dem Schritt «die Marke T-Mobile von den Doping-Erkenntnissen im Sport und speziell im Radsport» distanzieren will.

US-Postal (1996-2004)Mit finanziellen Problemen hatte in jüngerer Vergangenheit auch der United States Postal Service zu kämpfen. Die unabhängige Behörde der Vereinigten Staaten ist bereits schon länger nicht mehr aktiv im Radsport. Ende 2004 zog sie sich zurück. Nach Jahren, die erfolgreicher kaum hätten sein können. Sechs seiner sieben Tour-de-France-Triumphe fuhr Lance Armstrong im US-Postal-Trikot heraus. Nachträglich wurden ihm die Titel wegen Doping zwar aberkannt, doch sein Team revolutionierte mit seiner Herangehensweise den Radsport. Wie kein Team zuvor richtete es sich auf einen Teamleader und ein einziges Rennen aus. Alles wurde daran gesetzt, die Ziele zu erreichen. Wie später herauskam, auch mit unerlaubten Mitteln.

Mercatone Uno (1997-2003)Nur wenige Jahre figurierte die Verbrauchermarktkette im Radsportzirkus. Kurz und intensiv war die Zeit. Dem Team in den gelben Trikots reichten die wenigen Jahre, um sich in den Geschichtsbüchern des Radsports zu verewigen. Den grössten Erfolg errang das Team 1998 mit dem Rundfahrtendouble von Marco Pantani. Der Italiener ist der bisher Letzte, dem es gelungen ist, sowohl den Giro d'Italia als auch die Tour de France im selben Jahr zu gewinnen. Ende der Saison 2003 zog sich Mercatone Uno aus dem Radsport zurück. Nur kurze Zeit später nahm sich die italienische Radsportlegende Pantani in einem Hotelzimmer bei Rimini das Leben. Seine Erfolge bleiben im Zusammenhang mit Mercatone Uno in bester Erinnerung. Jetzt ist die Kette also an ihrem Ende angekommen. Gegründet wurde es 1978 in Dozza bei Bologna und war in Italien mit fünfzig Verkaufsstellen der grösste Supermarkt, der keine Lebensmittel verkaufte.

Bild: Alex Trovati/AP/Keystone

Die Meldung kam nicht von heiterem Himmel. Schon seit Jahren stand es um Mercatone Uno finanziell nicht gut. Seit dieser Woche ist es offiziell: Die italienische Verbrauchermarktkette ist Konkurs. Viel am Hut hatte die Schweiz mit dem Verbrauchermarkt nicht. Für Radsportfans dürfte er dennoch ein Begriff sein – wegen dem 2004 verstorbenen Radsportler Marco Pantani. Seine grössten Erfolge fuhr er im Radsportteam des Verbrauchermarkts ein. Wie Mercatone Uno wagen viele grosse sowie teils unbekannte Unternehmen den Schritt in den Radsport, um ihre Bekanntheit zu steigern. Manche mit grossem Erfolg, wie Sie in den «Bildern der Woche» sehen.

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