War da was? Ach ja, die Finanzkrise. Sie nahm damals vor zehn Jahren ihren Anfang im US-Häusermarkt, breitete sich auf die reale Weltwirtschaft aus und verschonte auch die Schweizer Unternehmen nicht. Sicher geglaubte Bestellungen wurden storniert, die Auftragsbücher wurden dünner, der Umsatz ging schlagartig zurück, die Margen schmolzen. Wegen Verlusten drohten gar Kreditvereinbarungen mit Banken zu platzen.
Wer sich heute die Verfassung der in der Schweiz kotierten Nicht-Finanz-Unternehmen anschaut, reibt sich verwundert die Augen ob der schnellen Erholung.
Die Dramatik der damaligen Zeit ist fast in Vergessenheit geraten. Eine umfassende Analyse finanzieller Kennzahlen zeigt , dass das Gros der Schweizer Unternehmen diesen extrem harten Stresstest letztlich gut gemeistert hat und glimpflich davongekommen ist.
In der Summe hat die Eigenkapitalquote der untersuchten Gesellschaften zwar abgenommen, mit drei Prozentpunkten aber nicht in bedenklichem Ausmass. Zudem ist dies eher bewusst herbeigeführt worden und ist dem billigen Geld zuzuschreiben. Und die operative Marge ist im Schnitt nur minimal gesunken.
Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Einzelfällen zu existenziellen Krisen gekommen ist. Und zwar genau da, wo es an Qualität gefehlt hat. Am besten sind Unternehmen davongekommen, die flexibel sind und innovativ, gesunde Finanzen aufweisen, eine starke Marktposition und ein gutes, krisenerprobtes Management. Das darf in der aktuellen Champagnerlaune zum Börsenjahr 2017 nicht vergessen werden. Denn die nächste Bewährungsprobe kommt bestimmt.
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Die Bilanz zehn Jahre danach
Die Dramatik der Finanzkrise ist fast vergessen. Das überrascht, denn in Einzelfällen ist es zu existenziellen Krisen gekommen. Ein Kommentar von FuW-Ressortleiter Adrian Blum.