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Die beste aller Welten

Flau – so lässt sich der Gang der Weltwirtschaft am besten umschreiben. Auch sieben Jahre nach Ende der Finanzkrise nimmt die Weltwirtschaft nicht richtig Fahrt auf. Die amerikanische Konjunktur, die eigentliche Lokomotive der vergangenen Jahre, enttäuschte im zweiten Quartal mit einer deutlichen Tempoeinbusse, und vorlaufende Indikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes versprechen kaum Besserung .

Ohne Zweifel: Wäre einem im Höhepunkt der Krise im Frühjahr 2009 eine der längsten Erholungen der Nachkriegsgeschichte, dazu noch ohne Teuerungsgefahr, versprochen worden – kaum ein Anleger hätte abgelehnt. Damals herrschte die Furcht vor einer endlosen Depression wie in den Dreissigerjahren, womöglich begleitet durch hohe Inflation wegen der ersten – aus heutiger Sicht – zaghaften Reflationierungsversuche der Notenbanken.

Und doch enttäuscht das Wachstum, gerade angesichts der immensen Stimuli. Die hohe Verschuldung und der abnehmende Nutzen zusätzlicher Schulden machen eine Rückkehr zu den Wachstumsraten der Vorkrisenjahre unwahrscheinlich. Das Schneckentempo wird der Weltwirtschaft erhalten bleiben; Larry Summers spricht von der säkularen Stagnation.

Nur: Das schleppende Wachstum könnte für die absehbare Zukunft die beste aller Welten sein. Denn was wäre, wenn dereinst der nächste Abschwung bei womöglich immer noch weit offenen Geldschleusen droht? Was, wenn sich die Verzerrungen an den Finanzmärkten über Nacht schockartig auflösen, wie das künstlich aufgeblähte Kurse oft ohne ersichtlichen Grund zu tun pflegen? Dann bekämen die Apokalyptiker von damals vielleicht doch noch recht. Hoffen wir’s nicht.