«Währungsverfall wird Schockwellen senden»
Paul Greer, Fondsmanager Schwellenländer bei Fidelity International, äussert sich zur Krise in der Türkei. Um den Währungszerfall zu stoppen, müsse die Türkei die Zinsen aggressiv anheben, meint er.
Herr Greer, wie schätzen Sie das Ansteckungsrisiko ein, das die Türkei für andere Schwellenländer darstellt? - Wenn die Krise in der Türkei nicht schnell gelöst wird, dürften weitere Schwellenländer unter Druck geraten. Emerging Markets stehen derzeit vor grossen Herausforderungen. Durch die Zinserhöhung der US-Notenbank sowie ihrer Bilanzreduzierung und den Abbau der Wertpapierbestände reduziert sich die globale Liquidität. Darüber hinaus dürfte der Dollar aufgrund von Wachstums- und Zinsdifferenzen zwischen den USA und dem Rest der Welt weiter aufwerten. Ein starker Dollar hat den Schwellenländern selten gutgetan. Auch der anhaltende Handelsprotektionismus zwischen den USA und China bedeutet Gegenwind für die Anlageklasse. Insgesamt zeigen die Schwellenländer derzeit eine Kombination aus nachlassender Wachstumsdynamik und steigendem Inflationsdruck.