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Der sanfte Atem der Lagune

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Auf dem 1946 gebauten, mit allem Komfort restaurierten Fischerboot Eolo erlebt man Venedigs Lagune und ihre Sehenswürdigkeiten in luxuriöser Ruhe. Hier vor der Basilica di Santa Maria Assunta auf Torcello
Der pittoreske Ort Burano auf der gleichnamigen Lagunen-Insel betört mit seinen bunten Fassaden.

Im geruhsamen Tempo von 6 Knoten steuert Davide den 17 Meter langen Kahn über das seichte Wasser. Mal öffnet es sich zur weiten Fläche, mal verengt es sich zu breiten Wasserstrassen, die sich in weiten Kurven zwischen den Barene, den kaum meterhohen Inseln aus grasbewachsenen Sandbänken winden.

Dort, wo dieses Marschland fest und gross genug ist, wurde es bebaut, schon vor über tausend Jahren. Mit Gehöften, Kirchen, Dörfern, kleinen Städten – und mit grösseren, Venedig zum Beispiel. Die Gemächlichkeit, mit der wir diese Ebene aus Wasser, nahen und fernen flachen Ufern, Silhouetten von Kuppeln und Campanili durchfahren, zwingt uns zur Ruhe.

Unsere Augen jagen nicht mehr nach schnellen Sensationen, denn es gibt sie nicht. Wir hängen bequem im Klappsessel oder hocken auf dem weissen Bootsrand, plaudern oder schweigen, lesen oder dösen oder schauen einfach. An Bord der Eolo akzeptiert man ein anderes Zeitgefühl. Es kann auch mal über eine Stunde dauern, bis man nach dem einen Ziel der Rundfahrt beim nächsten anlegt.

Auf die Uhr zu schauen, hat man sich längst abgewöhnt – Lagune und Brise haben ihren eigenen Atem. Jetzt hört man aus der vertieften Bordküche leises Klirren von Geschirr und Gläsern und das Lachen von Marta, Chiara und Diana. Heuer hat Mauro diese drei Studentinnen angeheuert, um seine gutbetuchten Gäste zu bedienen.

Dolce far niente an Bord während das nächste Ziel in der Lagune angesteuert wird.

Sie tun es mit ungekünstelter Fröhlichkeit, sprachgewandt und so wohlerzogen, als hätten sie ihre perfekten Service-Sitten im besten Sterne-Restaurant erlernt. Jetzt erscheinen sie mit Tabletts auf Deck, offerieren Crostini, frisch belegt mit Mousse aus Kichererbsen, einigen roten Zwiebelringen, Gambaretti und Basilikum. Oder mit knusprig frittierten Fischbällchen, die wir in würzigem Koriander-Tomatenmark tunken.

Während sie die Flasche öffnet, erzählt Chiara, was sie uns gleich einschenkt: einen fein perlenden, organisch in der Flasche gegorenen Garganega der Azienda agricola Marco Sambin 2015. Salute! (Aus dieser berühmten Kellerei werden die guten Geister auf Eolo im Laufe der kulinarischen Bootsfahrt noch diverse andere Flaschen kredenzen.)

Etwas später werden an der piekfein mit Silber und ausgesuchtem Porzellan gedeckten Tafel unter dem weissen Sonnensegel die primi und secondi piatti aufgetischt. Ob schwarzer Risotto mit knackig-frischen Gartenerbsen (Risi e Bisi col nero di Seppia), die berühmten Granceola alla veneziana, ein typisches Rezept aus der Lagune mit gefüllten kleinen Krebsen, oder frische, rohe Gamberini auf marinierten, jungen Artischocken.

Mauros Küche ist Slow Food, modern und traditionell zugleich, exklusiv und doch einfach. Und direkt auf dem Boot zubereitet, zusammen mit Francesco, dem Chef, der schon in namhaften Ristoranti brilliert hat. Selbst die pasta ist fatto in casa. Oder besser: fatto sul bargozzo – so nennen die Veneter diese Segelboote, die bereits vor Jahrhunderten in der Lagune kreuzten.

Slow Food: Chef Francesco kreiert in der Bordküche marktfrische Spezialitäten der Region.

Seine Jacht, die 1946 auf der Laguneninsel Chioggia gebaute und bis in die Sechzigerjahre als Fischerboot gebrauchte Eolo, kaufte Mauro Stoppa vor genau 20 Jahren. Der einstige Manager seiner eigenen Firma war der steten Business-Reisen müde und wollte zurück in die Lagune, wo er herkommt und die er kennt wie kein Zweiter.

Mauro Stoppa ist Gastgeber, Kochkünstler, Lagunen-Kenner und Eigner des Segelbootes Eolo.

Er restaurierte das Schiff minutiös und stattete es mit allem Komfort aus, um es seit einigen Jahren mit Gästen zu teilen. Sie profitieren jetzt nicht nur von seiner Passion als Kapitän, Spitzenkoch und Gastgeber, sondern eben von diesen Kenntnissen der vielen, teils nur Insidern bekannten Sehenswürdigkeiten auf den kleinen und grossen Inseln dieser Wasserlandschaft.

Es sind kleine Gruppen von nur zehn bis zwölf Personen, verwöhnte Liebhaber des Aussergewöhnlichen, die die Lagune, wo Venedigs Ursprünge liegen, auf luxuriöse und persönliche Art erleben wollen, exklusive Führungen inbegriffen. Die Insel Torcello etwa, die vor anderthalb Jahrtausenden das kulturelle und geistige Zentrum Venetiens war und heute als verborgenen Schatz die Basilica di Santa Maria Assunta mit ihren grossartigen Mosaiken birgt.

Oder die Isola Lazzaretto Nuovo, wo im 15. Jahrhundert, als die Pest Venedig heimsuchte, die Kranken isoliert wurden und wo damals alle Schiffsleute eine 40-tägige Quarantäne verbrachten, bevor sie an der Lagunenmetropole anlegen durften. Ein Erlebnis der besonderen Art ist die Pirsch mit Carlo Chiodin in Cavallino.

Der Agro-Ingenieur betreibt auf 500 Hektaren eine extensive Fischfarm, in Teichen mit genau abgemischtem Salz- und Süsswasser im sogenannten Valle da Pesca. Natürlich gibt es dann abends in einer echten Bilancia, einem Fischerhaus über dem Kanal, ein vielgängiges, exquisites Fischmenü, zubereitet von Giovanni Simeoni, einem echten Original und Geheimtipp unter den Spitzenköchen des Veneto.

Apropos Abend: Die Nächte verbringen Mauros Gäste in ausgesuchten, typischen Hotels. In der Locanda alle Porte 1632, einem kleinen, gepflegten Haus voller Antiquitäten. Oder auf der Insel Burano, berühmt für die in bunten Farben gestrichenen Fassaden entlang den Kanälen.

Im Hotel Casa Burano wohnt man in übers kleine Dorf verteilten Appartementi.

Etwas vom Pittoreskesten, was die Lagune zu bieten hat. Hier wohnt man in der Casa Burano, respektive in einem ihrer übers kleine Dorf verteilten Appartamenti – luxuriöser Komfort und modernstes Design in besten Materialien unter alten Dächern. Ein einzigartiges Hotelkon zept, um das malerische Fischerdorf hautnah zu erleben. Das ist ja auch Mauros Philosophie: uns Venetiens Lagune wie ein Einheimischer entdecken zu lassen.

Adressen der Lagune

» Gourmet-Kreuzfahrt auf dem Segelboot Eolo mit Mauro Stoppa,

in Gruppen von 10 bis 12 Personen, zum Beispiel 3 Tage 2000 €/Person, all inclusive (auch Übernachtungen und alle servierten Weine). - Tel. +39 349 743 1552 - » Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

» Hotel und Restaurant Locanda delle Porte 1632

Tel. +39 421 373 421 - » Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

» Hotel Casa Burano - Mazzorbo-Burano/VE - Tel. +39 41 527 2281 - » Mehr Informationen dazu finden Sie hier.