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Der Konkurrenz einen digitalen Schritt voraus

Hanspeter Rhyner ist der digitale Rockstar unter den Schweizer Bankenchefs. Es gibt kaum ein Podiumsgespräch zum Banking der Zukunft, an dem der CEO der Glarner Kantonalbank (GLKB)

Hanspeter Rhyner ist der digitale Rockstar unter den Schweizer Bankenchefs. Es gibt kaum ein Podiumsgespräch zum Banking der Zukunft, an dem der CEO der Glarner Kantonalbank (GLKB) nicht geladen ist. Weil er nicht nur von der Digitalisierung des Geschäfts spricht, sondern diese im Gegensatz zur Konkurrenz auch umgehend umsetzt.

Gut dreieinhalb Jahre ist es her, seit die GLKB die Plattform Hypomat aufgesetzt hat. «Die erste reine Onlinehypothek, die haben wir gebracht», wie der 48-Jährige noch immer zu betonen pflegt. Mit Erfolg: Bis heute wurden Wohnfinanzierungen im Wert von über 500 Mio. Fr. gesprochen. Das entspricht einem Sechstel des gesamten Hypothekargeschäfts der GLKB.

Aus der Not eine Tugend gemacht

In der Zwischenzeit hat Rhyner mit seinem Team drei weitere Onlineplattformen aufgebaut. Mit diesem digitalen Vorpreschen hat er sich in der Finanzbranche Respekt geschaffen. «Wir wären gerne dort, wo die GLKB heute steht», gibt ein Chef einer mittelgrossen Kantonalbank unumwunden zu.

Derweil lebt Rhyner die technologische Entwicklung seiner Branche auf allen Ebenen aus. Er ist der Erste innerhalb der Bank, der die neuesten technischen Gadgets testet. Er scheut sich auch nicht davor, Social-Media-Kanäle wie Twitter zu nutzen. Und er war frech genug, in seiner Mail-Abwesenheitsmeldung über Neujahr nebst einem lockeren Spruch auch ein Smiley zu platzieren.

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So ist Hampi, wie er von seiner Entourage genannt wird. Am Boden geblieben, mit einem erfrischenden Lachen; zwischendurch schaut ihm der Schalk aus den Augen, und im nächsten Moment spricht er wieder ernsthaft über die Entwicklungen in seiner Branche.

Rhyner verhehlt nicht, was ihn wirklich zur Vorwärtsstrategie antrieb. Er machte aus der Not eine Tugend. Der gebürtige Glarner kehrte vor sieben Jahren als Geschäftsleitungsmitglied zur GLKB, bei der er die Banklehre absolviert hatte, zurück. 2013 wurde Rhyner nach dem Rücktritt des bisherigen Chefs David Becher zum CEO ernannt. Dazwischen hatte er bei der Zürcher Kantonalbank das Firmenkundengeschäft in der Inner- und der Ostschweiz erfolgreich aufgebaut.

Die Aufgabe in Glarus war nicht einfach gewesen:  Die Geschäftsleitung musste die Scherben der misslungenen Wachstumsstrategie des früheren Chefs Bernt Arpagaus aufräumen – insbesondere beim Kreditprozess. «Wir machten Tabula rasa und bauten den gesamten Prozess neu auf», sagt Rhyner im Gespräch. Das gab ihm die Möglichkeit, einen automatisierten Ablauf einzurichten, ohne bestehende Strukturen berücksichtigen zu müssen. Und es gab ihm und seinem Team die nötige Agilität, um die Online-Plattformen anzubinden.

Das Zurückblicken ist indes nicht seine Sache. Rhyner legt stets den Vorwärtsgang ein. Bereits überlegt er sich die nächsten Schritte der Digitalisierung. «Es muss noch viel mehr aus einem Guss kommen», sagt er. Ihm schwebt ein Modell vor, bei dem der Kunde Zugriff auf einen digitalen Berater sowie ein Internetcockpit hat, von welchem aus «er die ganze Welt offen hat», so Rhyner.

Gleichzeitig treibt er die Entwicklung der GLKB in Richtung Softwareentwicklung voran. Dieser Bereich könnte durchaus zu einem neuen Standbein werden, einer Diversifizierung der Erträge im herkömmlichen Bankgeschäft.

Nur der September ist heilig

Die Agenda des Glarner Kantonalbankenchefs ist eng getaktet. Nur im September hält er seine Agenda weitgehend frei. «Dann ist Jagd, und alle wissen, dass der Hampi zwei Wochen weg ist», sagt Rhyner schmunzelnd. Zusammen mit  BDP-Präsident Martin Landolt, dessen Vater sowie einem Cousin zieht er sich in ein Glarner Hochtal zurück.

Eine andere Leidenschaft des GLKB-Chefs ist die Musik. Rhyner war begeisterter Trompeter, bis er sich in einem Fussballspiel gegen die Bank Cantrade ein paar Zähne herausschlug. Daraufhin schulte er sich zum Schlagzeuger um – «ohne Ambitionen, nur zum Spass», wie Rhyner umgehend nachschiebt. Am liebsten hört er Musik von Patent Ochsner und Polo Hofer, er kennt fast jedes ihrer Lieder auswendig. Ihm wäre eine Karriere als Rockstar zuzutrauen gewesen. Doch das holt er jetzt auf der digitalen Bühne nach.

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