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Der Fluch der Dividende

Es gibt wieder ein paar Franken mehr dieses Jahr für die Aktionäre von Schweizer Unternehmen. Die Berichtssaison läuft auf Hochtouren. In der Mehrheit halten die kotierten Gesellschaften, was sie in Sachen Dividende versprechen: steigende Ausschüttung, ohne den Bogen zu überspannen. Dass erneut ein Rekordwert erreicht wird, also in der Summe so viel ausgeschüttet wird wie nie zuvor, überrascht wenig. Denn solange die drei Riesen Nestlé, Novartis und Roche etwas mehr ausschütten als zuvor, geht es mit der Gesamtsumme aufwärts.

Dieser Trend birgt Gefahren: Der Markt neigt dazu, die rosige Vergangenheit mir nichts, dir nichts in die Zukunft fortzuschreiben. Handelsstreit, Konjunkturrisiken, Brexit – alles kein Problem. Ein kurzer Blick auf die Analystenschätzungen der Dividenden, die in einem Jahr für 2019 ausgezahlt werden dürften, zeigt: Es soll im Grossen und Ganzen erneut aufwärtsgehen, mal etwas weniger, mal etwas mehr.

Dabei gab es gerade zuletzt durchaus Enttäuschungen am Schweizer Aktienmarkt. Im Small-Cap-Segment hat Meier Tobler, im Bereich der mittelgrossen Gesellschaften haben AMS, Aryzta und GAM für 2018 die Dividende komplett streichen müssen. Diese Massnahme war für die Aktionäre nur der Schlusspunkt einer desaströsen Kursentwicklung. Der Dividendenausfall war ein Klecks, gemessen am Kursverlust.

Das wiederum zeigt: Die Ausschüttung ist Segen und Fluch zugleich. Sie darf nur eines von vielen Kriterien einer Anlage sein. Für ein Investment müssen Geschäftsmodell, Managementqualitäten und Bewertung ebenso verlockend sein wie die Dividende.