Der Chart des Tages
Auch das «bessere Rezessions-Signal» blinkt auf.
Als vergangenes Jahr die Zinskurve in den USA sich immer weiter verflachte, versuchten die Ökonomen der US-Notenbank Fed die Situation herunterzuspielen. Die Steilheit der Zinskurve – oft als Abstand von zehn- und zweijährigen Renditen auf Staatsanleihen gemessen – gilt als Indikator für die Konjunkturerwartungen der Marktteilnehmer. Fällt die Differenz der beiden Renditen unter null, wird das als Warnsignal für eine Rezession gesehen.
Die Fed-Ökonomen legten eine Studie vor, nach der man sich lieber an den Markterwartungen zum kurzfristigen Zins (Dreimonatszins) orientieren sollte. Er sei «statistisch dominant» gegenüber der Zinskurve – biete also eine bessere Vorhersagekraft, ob eine Zinssenkung und damit auch eine Rezession drohe.
Damals hiess es noch, dass dieses Signal keine Warnung von sich gebe: «Der Markt erwartet eine relativ kleine Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen über die nächsten vier Quartale.»
Die obige Grafik zeigt den Verlauf der Zinskurvensteilheit gemäss Staatsanleihen (rote Kurve) und die Differenz des erwarteten Dreimonatszinses in achtzehn Monaten zum aktuellen Kurzfristzins (blaue Kurve). Tatsächlich scheint eine erwartete Senkung des Marktzinses der Vorbote einer Rezession (graue Flächen) zu sein.
Glaubt man der Fed-Studie, dann ist die Rezessionswahrscheinlichkeit jetzt deutlich höher, als es die Zinskurve anzeigt. Denn der Abstand von zehn- zu zweijährigen Renditen hat sich seit Ende 2018 stabilisiert und hält sich über null. Dagegen erwartet man am Markt nun, dass in den nächsten achtzehn Monaten der kurzfristige Marktzins um über 50 Basispunkte sinken wird.
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