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Der Chart des Tages

Die Anleihenspezialisten von Pimco machen sich Sorgen – Sorgen um die Liquidität am Markt für Unternehmensanleihen. Das schreibt der Vermögensverwalter im «Secular Outlook» vom Mai. Der Grund ist simpel. Es werden immer weniger Anleihen gehandelt. Fand vor der Finanzkrise zwischen den Banken ein reger Bondhandel statt, reduzierten die Geldhäuser danach das Geschäft unter anderem wegen regulatorischer Anforderungen. Das Beispiel der US-Banken verdeutlicht das.

2007 hielten amerikanische Finanzhäuser Anleihen im Wert von mehr als 250 Mrd. $ auf den eigenen Büchern. Danach sank der Betrag kontinuierlich. Heute macht er laut Pimco nicht einmal mehr 50 Mrd. $ aus. Dieser Rückgang ist nicht nur für das Bondhaus mit seinen 1,8 Bio. $ Kundengeldern ein Problem, sondern auch für den Gesamtmarkt, so wie im letzten Dezember.

Als die Marktteilnehmer Ende 2018 kurzfristig in Panik verfielen, schnellte die Differenz zwischen Geld- und Briefkursen bei Unternehmensanleihen von niedriger Kreditqualität empor. Betrug die Geld-Brief-Spanne im Durchschnitt Anfang September noch 87 Basispunkte (1 Prozentpunkt = 100 Basispunkte), waren es im Dezember 108. Die Geld-Brief-Spanne (Bid-Ask Spread) ist ein Indikator dafür, wie einfach Anleger Anleihen abstossen können. Je höher, desto schwieriger ist das Unterfangen.

Nachdem sich die Lage im März beruhigt hatte, ist der Bid-Ask Spread Anfang Juni aufgrund der Nervosität wegen des Handelsstreits erneut gestiegen, von unter 80 auf 97 Basispunkte. Das, obwohl die Turbulenzen bei weitem nicht so gross waren wie Ende 2018.

Für Anleger in riskante Anleihen ist das eine grell leuchtende Warnlampe. Nicht auszumalen, was passiert, wenn einmal richtig Panik herrscht, der Handel austrocknet und Investoren gleichzeitig ihre Ramschpapiere abstossen wollen.

(Quelle der Grafik: Bloomberg)