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Der Chart des Tages

Egal, ob in den USA oder im Euroraum: Die Notenbanken hinken schon seit Wochen den Erwartungen der Marktteilnehmer hinterher. Besonders extrem ist dies für die Eurozone zu beobachten, wo die Währungshüter von der Europäischen Zentralbank (EZB) daran glauben, ihre Leitlinie für die künftige Zinsentwicklung sei ihr wichtigstes Instrument der Geldpolitik. Zumindest seit sie Ende 2018 aufgehört haben, den Bestand an Staatsanleihen aufzustocken.

Nur an den Finanzmärkten sind Anleger gar nicht beeindruckt von der sogenannten Forward Guidance, wie die Leitlinie offiziell heisst. Als der EZB-Rat im März bekannt gab, dass er den  frühesten Zeitpunkt einer Zinserhöhung von Ende des Sommers auf Ende des Jahres verschiebt, war der Markt längst schon weiter. Wie sich aus Terminkontrakten ablesen liess, erwarteten die Investoren den ersten Zinsanstieg sogar erst vierzehn Monate später.

Damals sagte EZB-Chef Mario Draghi: «Wenn die Markterwartungen sich so weit vom vorgesehenen Datum der Leitlinie entfernt haben, wird die Glaubwürdigkeit natürlich zu einem Problem.» Wie die Volkswirte der Citi ausgerechnet haben, liegt die «Glaubwürdigkeitslücke» zwischen der Forward Guidance der EZB und Terminkontrakten derzeit bei 29 Monaten. Doppelt so viel wie im März, als die EZB viele Marktteilnehmer noch mit ihrem Schritt überrascht hatte.

Diese Woche, auf der Sitzung am Donnerstag, würde so ein Schritt wohl weniger überraschen. Wer aber glaubt, dass die Notenbanker massgeblich die Zinsentwicklung bestimmen, der oder die braucht derzeit sehr gute Argumente.

(Quelle der Grafik: Citi)