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Der Chart des Tages

In Sachen Inflation läuft eigentlich alles nach Plan. Wie erwartet sind im Mai die Teuerungsraten in den meisten Eurostaaten leicht gesunken. Der Inflationsschub vom Vormonat wurde korrigiert, und damit wurde auch gleich die Vorhersage der Konjunkturforscher bestätigt, dass es sich nur um einen Ausreisser im Zusammenhang mit Ostern gehandelt hatte. Wegen der Feiertage hatten sich einige stark schwankende Preiskategorien, etwa Pauschalreisen, vorübergehend verteuert. Dieses Jahr geschah das im April.

Sieht man von diesen feiertagsbedingten Sonderfaktoren ab, fällt die Inflation immer noch sehr niedrig aus – die morgen Dienstag zur Veröffentlichung anstehende Euro-Inflationsrate eingeschlossen. Wäre da nicht die Kernrate in Deutschland. Sie bewegt sich seit Herbst aufwärts (im Chart: schwarze Linie). Auch der Rückgang im Mai fiel nur minimal aus. Die Analysten der deutschen Commerzbank sind noch vorsichtig. «Zahlreiche Fehlsignale in der Vergangenheit mahnen zwar zur Vorsicht, hieraus bereits auf eine nachhaltig stärkere unterliegende Teuerung zu schliessen», warnen sie.

Aber was wäre, falls es doch dazu kommen sollte? Angesichts des zuletzt stärkeren Lohnanstiegs sollte es niemanden überraschen, wenn sich die Kernteuerungsrate in Deutschland dauerhaft auf einem höheren Niveau etabliert, geben die Bankökonomen zu bedenken. In der Europäischen Zentralbank wird die Entwicklung sicher mit grossem Interesse verfolgt. Am Donnerstag tagt der Zentralbankrat. Die Finanzmärkte erwarten dann klare Worte zugunsten einer geldpolitischen Lockerung. Genügt die Situation in Deutschland, um von einem solchen Kurswechsel Abstand zu nehmen? Oder entscheidet die EZB sich dazu, jetzt erst recht Gas zu geben?