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Der Chart des Tages

Der Anleihenmarkt wird gerne als wirtschaftlicher Pulsmesser herangezogen. Besonderen Stellenwert hat dabei die Steigung der Zinskurve. Sie kann als Unterschied zwischen den Renditen von lang- und kurzlaufenden Staatsanleihen berechnet werden.

Gemäss Lehrbuch drückt eine steilere Zinskurve langfristig positive Wachstumserwartungen aus.

Dagegen ist eine Verflachung der Kurve ein Warnzeichen für die wirtschaftliche Entwicklung – so wie jetzt in den USA: Seit Anfang Jahr wird die Kurve für US-Staatsanleihen stetig flacher.

Die Renditedifferenz zwischen zehn- und zweijährigen Treasuries beträgt nur noch 75 Basispunkte (100 Basispunkte = 1 Prozentpunkt). So gering war sie seit zehn Jahren nicht mehr (vgl. graue Kurve in der Grafik oben).

Warum aber soll eine schwindende Differenz schlechte wirtschaftliche Nachrichten ankündigen?

Dahinter steckt die Annahme, dass der langfristige Zins die Erwartungen für den kurzfristigen Zins in der Zukunft darstellt.

Der kurzfristige Zins wird durch die US-Notenbank festgelegt. Geht sie von höherem Wirtschaftswachstum und mehr Inflation in der Zukunft aus, sollte sie den Leitzins heraufsetzen. Diese Erwartungen spiegeln sich im langfristigen Zins.

Die Rendite der zweijährigen Anleihen (vgl. rote Kurve) ist seit Mitte 2016 am Steigen. Das heisst: Auf mittlere Frist wird tatsächlich erwartet, dass die amerikanische Zentralbank die Leitzinsen weiter erhöhen wird und sich die Wachstumsdynamik und die Inflation halten werden.

Dagegen hat sich die zehnjährige Rendite (blaue Kurve) seit dem abrupten Anstieg rund um die US-Präsidentschaftswahlen im November verringert. Auf längere Frist wird also nicht angenommen, dass Inflation und Wachstum die US-Notenbank zu noch höheren Leitzinsen zwingen werden.