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Der Aktientipp auf der Party

Die Suche nach Rendite dauert nun schon ein ganzes Weilchen. Und trotzdem hatten viele private Anleger einfach keinen Bock auf Risiko. Sie blieben im Zinsuniversum investiert oder liessen das Geld auf dem Konto liegen. Seit der Finanzkrise, die vor zehn Jahren begonnen hatte, stand der Anlegerkompass auf Angst und nicht auf Gier. Da half alles Geld der Notenbanken nichts: Weder Null- noch Negativzinsen haben Anlegern im grossen Stil risikoreichere Investitionen wie Aktien schmackhaft machen können.

Doch jetzt gibt es erstmals Anzeichen, dass sich die Privatanleger rühren. Eine Reihe von Vermögensverwaltern bestätigt, dass sich die Stimmung unter Privatkunden aufgehellt hat. Als Grund dafür werden etwa die Wahlen in Frankreich genannt, die das wahrgenommene Risiko gesenkt haben sollen.

Einfacher gesagt: Wenn der Swiss Performance Index (SPI) in fünf Monaten über 14% steigt, dann sehen daneben die 0,5% in Schweizer Obligationen schlecht aus. Verhaltensökonomen würden sagen, die Instinkte der Investoren seien geweckt worden.

Anleger glauben, an der Börse etwas zu verpassen. Das ist zugleich gut und schlecht. Wenn die Masse ein Investitionsthema entdeckt, geht es erst einmal kräftig nach oben. Bewertungen, die sich am Aktienmarkt bereits heute auf hohem Niveau bewegen, sind kein Hinderungsgrund, wie die Geldflüsse in Aktienfonds zeigen.

Gleichzeitig ist die Neuentdeckung von Aktien ein Warnsignal. Denn jede Übertreibung wurde gefährlich, wenn die Masse begann, zu investieren. Es ist der Zeitpunkt, wo man sich an der Grillparty nicht mehr über Fussball, Politik oder die nächste Ferienreise austauscht, sondern über Aktien. Sind wir erst so weit, dann ist ein Absturz meist nicht mehr fern.