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Denn sie wissen nicht, was sie…

Kein Finanzjahr ist komplett ohne die Ausblicke der Banken. Die Prognosen für das folgende Kalenderjahr sind sozusagen das letzte Hurra der Analyseabteilungen, bevor allmählich die Lichter gelöscht werden und sich die Büros wegen der bevorstehenden Feiertage leeren.

Doch was sind die Prognosen wirklich wert ? Vor einem Jahr fürchteten sich alle vor den Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Österreich. Deutschland war nicht der Rede wert, und gerade dort haben die Wähler das auffälligste Resultat geliefert. Unter dem Eindruck steigender Obligationenrenditen per Ende 2016 erwarteten viele für 2017 eine Fortführung der «Reflation», die dann aber nicht stattgefunden hat. Es wurden zwar  reihenweise Aktien empfohlen, doch das Resultat von 19% im Schweizer Aktienmarkt und im amerikanischen S&P 500 war auch für die Prognostiker eine Überraschung.

Marktvorhersagen sind also vor allem eins: Glückssache. Denn auch Bankanalysten und Chief Investment Officers können die Zukunft nicht vorhersagen. Aussagen wie «Die Volatilität nimmt zu» oder «Das erste Halbjahr wird besser als das zweite» sind Behauptungen ohne wirkliche Grundlage oder im besten Fall Ausdruck der Hoffnung, dass die Banken bei guter Stimmung unter Investoren mehr Gebühren verdienen.

Tatsächlich orientieren sich die meisten Ausblicke der Asset-Klassen an der langfristig gemessenen inflationsbereinigten Rendite, also 5% für Aktien und 2% für Staatsanleihen. Davon ausgehend wird noch eine individuelle Einschätzung gemacht, ob es besser oder schlechter als im Durchschnitt läuft. Doch dafür braucht es nicht umfangreiche Präsentationen. Es genügte für Banken zu sagen: Wir wissen es nicht.