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Das Trauma von 1937 ist bewältigt

Am kommenden Mittwoch steht ein Schlüsselmoment in der Bewältigung der Finanzkrise bevor. Die amerikanische Notenbank wird aller Voraussicht nach die Zügel erneut straffen und damit das Startsignal zu einer Offensive in der Zinspolitik geben.

Stets das Trauma von 1937 im Hinterkopf, verhielt sich die US-Notenbank bisher übervorsichtig. Vereinfacht gesagt, hatte das Fed damals die Zinsen nach der Grossen Depression zu früh erhöht. Die Wirtschaft sackte abermals in eine tiefe Rezession und fasste erst im Zug des Zweiten Weltkriegs wieder Tritt.

Die Angst vor einem solchen Szenario hat Fed-Chefin Janet Yellen nun überwunden. Im Vorfeld des Zinsentscheids hat sie angekündigt, fortan ein höheres Tempo anzuschlagen. Sie macht damit bei der Normalisierung der Geldpolitik erstmals Ernst.

Jetzt wird sich zeigen, wie robust die US-Wirtschaft ist. Im ersten Quartal deutet sich zwar keine nennenswerte Belebung an. Seit den Wahlen ist die Zuversicht von Unternehmen und Konsumenten jedoch nach oben geschossen. Auch der Jobmarkt entwickelt sich solid .

Entscheidend ist, ob die Märkte mitspielen. Der schärfere Ton aus dem Fed hat den Auftrieb an den Börsen etwas gedämpft. Zudem zeigt der Ölpreis Schwächen. Bislang interpretiert Wallstreet den Wechsel im Zinszyklus aber primär als Zeichen für bessere Konjunkturaussichten.

Ob Yellen richtig liegt, wird sich erst im Nachhinein erweisen. Offensichtlich will sie nicht riskieren, dass sie die Zinsen später plötzlich stark anheben und die Wirtschaft abwürgen muss. Begrüssen werden den ­Vorstoss andere Zentralbanken. Wenn das Fed die Kadenz forciert, lockert sich im Vergleich ihre Geldpolitik, ohne dass sie etwas tun müssen.

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