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Das Streben nach mechanischer Perfektion ist intakt

Die Reverso Tribute Gyrotourbillon von Jaeger-LeCoultre.

Als brillante Antwort auf die unendlichen technischen Möglichkeiten von Computersoftware schöpfen die Uhrmacher das mechanische Räderwerk immer weiter aus – man könnte fast meinen, sie hätten mit den Erfindern der besten Tools aus Cupertino eine Wette abgeschlossen. Im Laufe der Jahrhunderte, der Entdeckungen und der Siege des Menschen über das unendlich Kleine hat die mechanische Komplexität immer wieder neuen Schwung erhalten. Heute ist die Intelligenz des Handwerks zu einem Aushängeschild geworden. Die Uhrmacher schreiben sie auf ihre Fahne, in der Hoffnung, Besseres, Schöneres und Grösseres zustande zu bringen als die künstliche Intelligenz. Das Handwerk will seinen Rang behalten.

Der Drang nach mechanischer Perfektion ist intakt. Thierry Stern, Präsident von Patek Philippe: «Das Streben nach komplexen Mechanismen geht auf unsere Firmenphilosophie zurück, die von den Gründern der Marke definiert wurde und seit 1839 unverändert geblieben ist: Wir wollen die besten Uhren der Welt entwerfen, entwickeln und herstellen. Diese Philosophie prägt unsere tägliche Arbeit und wird bei jeder neuen Kreation umgesetzt.

Unsere Kundschaft schätzt Uhren mit technischem Mehrwert, Tendenz steigend. Einige unserer Neukunden leisten sich gleich bei ihrem ersten Kauf eine Uhr mit Komplikationen wie die Quantième Annuel. Vor zehn Jahren stieg man meist mit einer klassischen Uhr wie der Calatrava in die Marke ein. Es geht nicht darum, Komplikationen der Komplikation wegen zu entwickeln. Wichtig ist in unseren Augen, dass die Uhren über nützliche und verlässliche Funktionen verfügen. In der Haute Horlogerie sind die an schönen Uhren interessierten Kunden der neuen Generation fasziniert von der komplexen Mechanik, deren Herstellung nur dank kombiniertem Fachwissen aus traditioneller Handwerkskunst und Spitzentechnologie möglich ist und die wenig mit der virtuellen Welt zu tun hat.»

Die jüngsten Kollektionen der renommierten Uhrenmarken sind ein deutlicher Beweis für diesen Trend. Eine Realisation jedoch überragt sie alle: Vacheron Constantin hat Ende 2015 zur Feier ihres 260-jährigen Bestehens die komplizierteste Taschenuhr der Welt herausgebracht. Das schlicht mit Referenz 57260 betitelte Meisterstück mit doppeltem Zifferblatt schlägt alle Rekorde der hohen Uhrmacherkunst. Es enthält 57 Komplikationen, darunterverschiedene Neuheiten. Ein paar Beispiele: zwei ewige Kalender (ein gregorianischer und ein hebräischer), ein astronomischer Kalender, ein Mond- und ein Religionskalender, ein zweifach retrograder Schleppzeigerchronograph, ein Wecker, ein Westminster-Glockenspiel und eine Armillarsphäre. In Zahlen ergibt das vier Uhrwerkplatten, 2800 Einzelteile, 242 Rubine, 75 Komplikationen, acht Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit und einen Rekord. Mit der Referenz 57260 ist es Vacheron Constantin gelungen, die während 26 Jahren unangefochtene Patek Philippe 89 zu entthronen.

Die mit 33 Komplikationen bislang komplizierteste Uhr der Welt ist und bleibt aber ein technisches Meisterwerk, denn sie wurde ohne jegliche Computerunterstützung gebaut. CAD gab es damals noch nicht. Dieser lobenswerte Drang nach Perfektion bringt das Mantra des Uhrmachers im Land der Kompromisse bestens auf den Punkt: keine Kompromisse eingehen, um Vorzüglichkeit zu erreichen.