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Daniel Zelger: Dem Gast den Schlüssel zur Stadt bieten

«Nahe am Gast zu sein», ist für Zelger Voraussetzung für einen erfolgreichen Hotelbetrieb.

«Gastgeber zu sein, entspricht einer Grundhaltung und ist keine Rolle, die erlernbar ist.» Diese Ansicht vertritt Daniel Zelger, der Geschäftsführer des Boutiquehotels Helvetia in Zürich, nicht nur, er lebt sie täglich, seit er 2009 in der «Helvti» angefangen hat. Das Haus an der Schnittstelle von Stadtzentrum und Aussersihl hat es ihm angetan: Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, als er nach Abschluss der Hotelfachschule in Luzern einen Job gesucht habe.

Angefangen hat Zelger als Leiter des Restaurants, doch war für ihn bald klar, dass ihm Gastronomie allein zu eindimensional war – genauso wie Hotellerie für sich allein. Es ist die Verbindung, die für ihn den Reiz ausmacht. Zelger schätzt ihre Vielfalt und Dynamik und freut sich, nach intensiver Umbauphase den erweiterten Betrieb zu leiten. «Für den Gast soll der Aufenthalt im Helvetia der Schlüssel zur Stadt sein», skizziert der 35-Jährige seine Zielsetzung.

Das Hotel bietet nun 37 Zimmer, vorher waren es nur 16. Möglich machte dies ein auf dreissig Jahre ausgelegter Mietvertrag mit der Stadt Zürich für die Liegenschaft am Stauffacherquai, die an das Jugendstilhaus der bisherigen Helvetia anschliesst. Resultat der Totalsanierung sind 21 individuell und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Zimmer.  Das Hotel bietet keine Sternekategorie, aber es soll, so Zelger, dem modernen Reisenden ein Zuhause sein. Und das vom Betreten der Réception, genannt «Wunderkammer», bis zum Ausklang im «Poolbar» genannten Aussenraum mit Blick auf die vorbeifliessende Sihl.

In der «Wunderkammer» kommt Zelgers Flair für Kunst zur Geltung. Als Sohn einer Feuilleton-Redaktorin und eines Professors für Kunstgeschichte wurde es ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Zelger teilt diese Affinität zudem mit Leopold Weinberg, dem Besitzer der eigentlichen Helvetia-Liegenschaft. In der «Wunderkammer» hängen Werke zeitgenössischer Künstler wie Bob und Roberta Smith, Camille Graeser oder Yves Laloy. Mehrmals pro Jahr sollen die Wände neu bespielt werden, um die Gäste jeweils aufs Neue zu verzaubern.

Zelger freut sich, nicht nur als Geschäftsführer zu wirken, sondern dem Gast auch im Restaurant oder an der Réception zu begegnen. Der junge Familienvater – er ist mit seinem Dreijährigen oft im Zoo zu treffen – findet rasch den Zugang zu Menschen. Dank dem er sich in der Zürcher Gastroszene bestens auskennt, hat er auch für jeden Gast einen passenden Ausgehtipp bereit. «Nahe am Gast zu sein», ist für Zelger Voraussetzung für einen erfolgreichen Hotelbetrieb. Dass ihm das bisher gelungen ist, belegt die Auslastung von 85%, die das alte Helvetia 2016 erreichte. In Zürichs wachsender Hotelszene ist dies ein hoher Wert, den es zu verteidigen gilt. Der Respekt vor der Konkurrenz ist da, doch Angst hat der Hotelier nicht. «Als Nischenbetrieb können wir mit unserer Qualität punkten», ist er überzeugt.

Das neue Hotel hat für ihn eine ideale Grösse erreicht, vom Betrieb wie vom Personal her. «Mit vierzig Mitarbeitenden bleibt der Job vielfältig, und Teamwork ist gefragt», sagt Zelger. Gleichzeitig biete dies Zeit und Raum für privaten Austausch neben dem Alltag. Der Devise Learning by doing ist er als Geschäftsführer treu geblieben. Zelger jobbte nach der Matur in der Gastronomie, bevor er das Studium an der Hotelfachschule in Luzern aufnahm. Die Ausbildung führte ihn auch ins Ausland. In London arbeitete er im Renaissance Hotel in der Küche und an der Bar. In München war er als Trainee für Verkauf und Marketing im Bayerischen Hof tätig. Beide Aufenthalte haben seine Karriere beeinflusst. Die zwei Jahre in der britischen Metropole haben ihn für die Restauration inspiriert, der Aufenthalt in Bayerns Hauptstadt bestätigte ihm, dass er am Arbeitsort Hotel richtig aufgehoben ist.

Heute lässt sich Zelger gerne auf Reisen inspirieren. Dabei zieht es ihn immer wieder an die Côte d’Azur. Nicht in die glamourösen Küstenstädte, viel mehr ins Hinterland von Nizza, dessen landschaftliche und gastronomische Reize er schätzt. Die Leichtigkeit und Frische versucht Zelger nach Zürich zu transferieren. Die Zitronentapete im Hotelkorridor und die «Poolbar» mit der Sihlterrasse zeugen davon.

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