Die Chinastrategie. Sie gehörte lange zu jedem Unternehmen, das etwas auf sich hält. Das hat sich geändert. Viele Konzerne bemühen sich mittlerweile, den Aktionären zu zeigen, warum sie nicht von China abhängig und geografisch viel breiter aufgestellt sind.
Der Handelsstreit, Konjunkturabkühlung, Wachstumsverlangsamung, rückläufiges Kreditwachstum – das sind die Schlagworte, die mit China derzeit in Verbindung gebracht werden. Wenig überraschend, dass sich Aktien von Unternehmen, die einen hohen China-Umsatzanteil haben, deshalb schlechter entwickelt haben als der Gesamtmarkt. Doch ist das gerechtfertigt?
Europäische Aktien mit hohem China-Exposure sind so niedrig bewertet wie seit zehn Jahren nicht mehr: fast 20% Abschlag zum Gesamtmarkt. Ja, die Gewinnerwartungen wurden zurückgestuft, und ja, die goldenen Zeiten des Hochgeschwindigkeitswachstums in China sind vorbei. Eines gilt aber noch immer: China bietet enorme Chancen. Wer sich dort durchsetzt, wird die Früchte ernten.
Die Durststrecke für die Anleger könnte nicht nur wegen der Annäherung im Handelsstreit bald zu Ende sein. Die Konsumentenstimmung in China steigt bereits wieder. Werte aus dem zyklischen Konsum wie Adidas, BMW, Richemont und Swatch Group wurden zu stark bestraft und sehen interessant aus. Swatch Group beispielsweise handeln 40% unter ihrem Höchst. Totale Euphorie ist zwar fehl am Platz, doch Unternehmen, die - bis zu ein Drittel ihres Umsatzes in China machen und in ihren Segmenten zu den Marktführern gehören, sollten die Anleger nicht wegen China eine Abfuhr erteilen. Im Gegenteil.
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Wer in China stark ist, wird im Moment von der Börse bestraft. Zu Unrecht. Ein Kommentar von Chefredaktor Jan Schwalbe.