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Bye-bye Bern?

Das Berner Stimmvolk hat am Wochenende gegen die Senkung der Unternehmenssteuern gestimmt.

Noch am Sonntagabend hielt Simon Michel, CEO des Berner Medizinaltechnikunternehmens Ypsomed, fest, nun werde die Verlagerung von fünfzig bis hundert Arbeitsplätzen in den Kanton Solothurn vorbereitet. Sein Sprecher Thomas Kutt ergänzte gegenüber der FuW, der Personalaufbau werde künftig im Solothurnischen stattfinden. Immerhin: Der Hauptsitz bleibt in Burgdorf.

Hinter der Ankündigung steht der am Wochenende gefällte Entscheid des Stimmvolks des Kantons Bern gegen eine Senkung der Unternehmenssteuern. Damit sollte dem Umstand Rechnung getragen werden, dass Bern in diesem Bereich im schweizweiten Vergleich schlecht dasteht. Auch andere kotierte Berner Unternehmen reagierten enttäuscht.

Der Apothekengrosshändler Galenica erwartet vom Kanton, dass ein neuer Vorschlag erarbeitet wird. Bern müsse bezüglich der Unternehmenssteuern wohl schon bald das Schlusslicht übernehmen. Gemäss Sprecherin Christina Hertig werden Massnahmen zur Senkung der Steuerlast evaluiert. Die regionale Ausrichtung des Unternehmens werde überprüft, inklusive Investitionsprojekte.

Für den Maschinenbauer Mikron sind allfällige Verlagerungen derzeit kein Thema. Finanzchef Javier Perez weist jedoch darauf hin, dass der Holdingsitz in Biel primär historisch gegeben ist. Man sei sich bewusst, dass dies «nicht der beste Standort» sei. Auch für die in der Metall- und Kunststofftechnologie tätige Adval Tech sind Auslagerungen nicht aktuell. Sprecherin Valeria Poretti hält jedoch ebenfalls fest, dass das Ergebnis «kein Standortvorteil» für den Kanton Bern ist.

Swatch Group hat den Rechtssitz in Neuenburg; BEKB, BKW oder Swisscom können den Kanton aus politischen Gründen kaum verlassen. Der Grossteil der (wenigen) kotierten Berner Gesellschaften plant also wohl keinen Wegzug. Das gilt auch für die in Moutier ansässige Tornos – die dereinst jedoch einen Kantonswechsel ohne eigenes Zutun erleben könnte.