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Burckhardt Compression überrascht angenehm

Burckhardt Compression schlägt eine Dividende von 6 Fr. vor, nachdem es im Vorjahr noch 7 Fr. waren.

Der Eindruck von der Medienkonferenz von Burckhardt Compression zum ­Geschäftsjahr 2017 (per Ende März 2018) ist der einer positiven Grundstimmung. Das Schwierigste ist überwunden, die Massnahmen greifen, die wichtigen ­Absatzmärkte für Neumaschinen (Systems Division) signalisieren eine Erholung, das Servicegeschäft (Services Division) gedeiht, die Strategie stimmt: Es geht aufwärts, wenn auch langsam.

«Für 2018 und 2019 sehen wir nichts, das uns mit Blick auf unsere Mittelfristziele aus der Spur werfen könnte», sagte CEO Marcel Pawlicek. Der Kolben­kompressorspezialist will bis in fünf ­Jahren rund 700 Mio. Fr. umsetzen und eine am Betriebsgewinn (Ebit) gemessene Marge von 10 bis 15% erzielen.

Auftragseingang steigt kräftig

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem insgesamt höheren Auftragseingang – einem gehaltenen Niveau im Neumaschinengeschäft, das gemäss Pawlicek wohl noch ein anspruchsvolles Jahr vor sich hat, sowie einer weiteren Zunahme im Service­geschäft. Der Gesamtumsatz wird auf dem Niveau der Vorjahres gesehen, die Margen ­sollen leicht höher tendieren.

Auf dieser Grundlage wird die FuW-Schätzung für den Gewinn je Aktie 2018 auf 9.50 Fr. angepasst. Im Vergleich zur bisherigen Schätzung steht dabei einem höheren Umsatz eine geringere Ebit-Marge gegenüber. Zudem wird der Umstellung auf den Bilanzierungsstandard Swiss GAAP FER Rechnung getragen; sie wirkt ergebnisschmälernd. Der Abschluss 2017 wurde erstmals auf dieser Basis erstellt; die Zahlen für 2016 sind rückwirkend angepasst worden (vgl. Tabelle).

Das präsentierte Zahlenwerk lässt sich angesichts des schwierigen Umfelds ­sehen. Obwohl der Markt für Kompressorsysteme nach wie vor ein Käufermarkt ist, hat es die Erwartungen übertroffen, vor allem im Auftragseingang und im Umsatz.

Vergleichsbasis dämpft Prognose

Im kräftig erhöhten Auftragseingang der Systems Division spiegelt sich ein ­reges Geschäft mit Kunden aus den Bereichen Petrochemie und Raffinerie. Zu ­Buche stehen unter anderem drei Grossprojekte. Das hat eine hohe Vergleichsbasis geschaffen und erklärt die verhaltene Prognose für das laufende Jahr. Hinter der ebenfalls prozentual zweistelligen Umsatzsteigerung steht als wichtiger Treiber das hohe Bestellaufkommen der Jahre 2013 bis 2015. Zudem hatte sich die ­Auslieferung eines Grossprojekts von 2016 ins Berichtsjahr verschoben.

Auch das hat eine stattliche Vergleichsbasis zur Folge und erklärt, weshalb auch die Umsatzprognose für 2018 auf eine ­Stagnation zielt. Zu berücksichtigen ist zudem, dass die neu ­akquirierten Grossaufträge erst später umsatzwirksam werden.

Erwartungsgemäss unerfreulich fiel im Berichtsjahr dagegen die Ertragskraft aus. Marcel Pawlicek sprach von einem ­Wermutstropfen. Hinter dem schwachen ­Abschneiden der Systems Division stehen ausser dem gedrückten Marktumfeld mit unausgelasteten Kapazitäten Einmalkosten im Bereich der Marineanwendungen und, besonders in China, stark und rasch gestiegene Materialkosten (eine Folge staatlich angeordneter Fabrikschliessungen, die zu Knappheiten geführt haben). Bereits ausgesandte ­Offerten hätten daher nicht mehr nachverhandelt werden können. Demgegenüber erklärt sich der Margenrückgang der Services Division mit einem ungünstigeren Geschäftsmix.

Hohes Leistungsvermögen

Wegen des verminderten Gewinns je Aktie schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 6. Juli vor, die Dividende von 7 auf 6 Fr. zu senken. Das ­entspricht einer Ausschüttungsquote von 70,5% (Zielbereich: 50 bis 70%). Die Aktien haben in einem schwächer tendierenden Markt mit spürbaren Avancen auf die Zahlen und den Ausblick reagiert.

Der Kurs nimmt zwar schon etliche Fortschritte vorweg, was kurzfristig ein ­hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis zur Folge hat. Davon sollten sich Anleger aber nicht abschrecken lassen. Die Aktien sind nicht aller Fantasie beraubt. Sie bleiben mindestens haltenswert, hat Burckhardt Compression doch das Zeug, bis 2022 mehr als das Mindestziel zu erreichen. Das ­Geschäft ist spätzyklisch, und die langfristig güns­tigen Branchentrends sind intakt.

Die komplette Historie zu Burckhardt Compression finden Sie hier. »

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