Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Bruno-Manser-Fonds klagt in Kanada

Die Klage richten sich gegen die kanadischen Finanzhäuser Royal Bank of Canada, Manulife Financial und Toronto Dominion Bank sowie das Revisionsunternehmen Deloitte & Touche.

Der Bruno-Manser-Fonds hat in Toronto gegen eine von der Familie eines prominenten malaysischen Politikers kontrollierte Immobilienfirma Klage wegen mutmasslicher Geldwäscherei eingereicht. In einem ersten Schritt geht es dabei um die Erwirkung einer gerichtlichen Verfügung zur Herausgabe von bei drei Banken und einer Buchprüfungsgesellschaft liegenden Unterlagen.

Wie die Schweizer Nichtregierungsorganisation jetzt bekannt gegeben hat, richtet sich die Klage gegen die kanadischen Finanzhäuser Royal Bank of Canada, Manulife Financial und Toronto Dominion Bank sowie das Revisionsunternehmen Deloitte & Touche. Ihnen wird fehlende Sorgfaltspflicht im Umgang mit Geldern aus dem familiären Umfeld von Taib Mahmud, dem Gouverneur des malaysischen Teilstaates Sarawak, vorgeworfen.

Bankenplätze Schweiz und Singapur erschüttert

Taib soll in seiner ehemaligen Stellung als Regierungschef des auf der Insel Borneo liegenden Sarawak für die Erteilung von Lizenzen für die Rodung des Regenwaldes Schmiergelder entgegengenommen haben. Diese sollen dann in die von seiner Tochter Jamilah Taib geführte kanadische Sakto-Gruppe geflossen sein, die laut dem Bruno-Manser-Fonds in Kanada, den USA, Grossbritannien und Australien Immobilien im Wert von über 250 Mio. $ besitzt.

Der Bruno-Manser-Fonds wurde 1991 vom gleichnamigen Schweizer Umweltschützer gegründet, der seit nunmehr siebzehn Jahren im Regenwald Borneos verschollen ist. Die Stiftung war durch die Eingabe einer Strafanzeige massgeblich an der Aufdeckung des Betrugsskandals um den malaysischen Staatsfonds 1 Malaysia Development Berhad (1MDB) beteiligt, der 2016 die Finanzplätze Schweiz und Singapur erschüttert hatte. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte 2015 ein Strafverfahren wegen Bestechung fremder Amtsträger aufgenommen.

Schweiz zieht Geldwäschergewinne ein

Die malaysischen Behörden lehnten zwar ein Gesuch um Rechtshilfe ab. Doch der BSI und der Falcon Bank in Singapur wurde wegen mangelnder Sorgfaltspflicht die Banklizenz entzogen. Der lokalen DBS und der UBS wurden von der Monetary Authority of Singapore (MAS) im selben Zusammenhang Geldstrafen auferlegt. In der Schweiz wurden die Geldwäschergewinne der BSI, der Falcon Bank wie auch der Coutts & Co. eingezogen.

Der in Basel beheimatete Bruno-Manser-Fonds ist auch im Fall von Musa Aman, dem Chefminister des malaysischen Teilstaates Sabah, aktiv geworden. Die Affäre kam 2008 ins Rollen, nachdem am Flughafen Hongkong ein angeblicher Vertrauter Musas mit 16 Mio. Sing.-$ festgenommen worden war. Die Hongkonger Antikorruptionsbehörde ICAC nahm daraufhin Ermittlungen auf und bat die Schweizer Behörden um Rechtshilfe.

Verfahren der Bundesanwaltschaft

Bereits im selben Jahr leitete die Bundesanwaltschaft in diesem Zusammenhang gegen die UBS ein Strafverfahren ein. Es soll sich dabei um aus dem illegalen Tropenholzgeschäft stammende Gelder handeln, die über UBS-Konten in Singapur, Hongkong und Zürich geflossen sein sollen.

Der Fall liegt weiter bei der Bundesanwaltschaft. Dabei kam es Mitte 2016 zu einem Grundsatzentscheid des Bundesgerichts, das entschieden hat, dass die UBS ein versiegeltes Dokument über ihre Geschäftsbeziehungen zu Musa, das sie zuhanden der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma erstellt hatte, freigeben muss.