Böses Erwachen in Brasilien
Ein Schweigegeldskandal um Präsident Temer erschüttert die brasilianischen Finanzmärkte. Die Börse bricht 10% ein.
Im Korruptionsskandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras gibt es ein neues Opfer: Präsident Michel Temer.
Tonbandaufnahmen belasten ihn schwer. Nach einem Bericht der Zeitung «O Globo» soll er der Zahlung von Schweigegeld an einen potenziellen Zeugen zugestimmt haben. Der Präsident wies den Vorwurf umgehend zurück und lehnte einen Rücktritt ab.
Die Finanzmärkte aber reagierten panisch auf den Politskandal. Der Bovespa sackte kurz nach Eröffnung 10% ab, bevor er vom Handel ausgesetzt wurde. Zum Handelsende resultierte ein Minus von 8,4%.
// - Temer hatte im Mai letzten Jahres das Präsidentenamt von Dilma Rousseff übernommen, die wegen Verwicklung in den Korruptionsskandal um Petrobras abgesetzt worden war.
Der Regierungswechsel war von der Wirtschaft gefeiert worden. Temer ist mit einer ehrgeizigen Reformagenda angetreten. Das Vertrauen der Investoren kehrte zurück, und jüngst verdichteten sich die Anzeichen, dass Brasilien die Rezession hinter sich gelassen hat.
Wie gross die Verunsicherung jetzt ist, zeigen auch der Wechselkurs und die Bondmärkte. Die Kosten dafür, sich mit einem Kreditderivat (CDS) gegen einen Zahlungsausfall abzusichern, sind von unter 200 Basispunkten (1 Prozentpunkt = 100 Basispunkte) auf 270 Bp hochgeschossen.
//
Die brasilianische Landeswährung Real verlor zum Dollar über 6%.
//
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch