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Biotechs wagen wieder mehr Börsengänge

Zum Aufschwung an der Börse beigetragen hat vor allem der Hunger nach Aktien kleiner und mittelgrosser Gesellschaften, wie Juno Therapeutics.

Der US-Biotech-Riese Amgen sitzt auf rund 40 Mrd. $ liquiden Mitteln. Sorgen um die Finanzierung neuer Wirkstoffprojekte muss sich der Pionier der Branche somit keine machen. Er erzielt dank diverser zugelassener Medikamente längst Umsatz und Gewinn in Milliardenhöhe. Finanzchefs von kleineren, bislang nur auf die Entwicklung einer geringen Zahl von Präparaten fokussierten Unternehmen müssen das Augenmerk dagegen ständig auf dem täglich sinkenden Bargeldbestand haben. «Geld ist das Lebenselixier für diese Gesellschaften», sagt Ivo Staijen von HBM. Gehen die Mittel aus, droht Stillstand, was bei fixen Patentlaufzeiten den Wert der in der Entwicklung befindlichen Wirkstoffe drastisch schmälert.

Früher oder später kommen die kleinen, innovativen, aber von Geldsorgen geplagten Unternehmen an einen Punkt, an dem Kapitalerhöhungen nicht mehr allein durch private Risikokapitalgeber gedeckt werden können. Gleichzeitig suchen viele private Risikokapitalgeber irgendwann einmal auch den Teilausstieg. In so einem Fall bietet sich der Gang an die Börse an (Initial Public Offering, IPO).

Um den Puls der Branche und das Interesse der Investoren für Biotech zu messen, lohnt es sich, einen Blick auf die IPO-Aktivität des Sektors zu werfen. 41 Unternehmen haben gemäss den Daten des Datendienstleisters Bloomberg in diesem Jahr an den westlichen Aktienmärkten bislang ihr Glück gesucht.Total haben sie frische Mittel von 2,2 Mrd. $ einnehmen können. Das ist zwar nicht so viel wie in den Rekordjahren 2014 und 2015. Im Vergleich zu 2016 scheint das Interesse der Publikumsinvestoren bzw. ihre Bereitschaft zur Kapitalvergabe dennoch wieder deutlich anzuziehen.

Das gleiche Bild zeigt sich im durchschnittlich eingenommenen Kapital. Im Mittel haben die Unternehmen in diesem Jahr bislang 54 Mio. $ aus IPO erhalten. Das entspricht einem Rückgang gegenüber 2015 und 2014. Im Vergleich zu 2016 zieht das Niveau jedoch wieder kräftig an.

Der Anstieg ist Ausdruck einer sich erholenden Bewertung der Branche. Aktuell beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 19 (basierend auf dem Gewinn in den nächsten zwölf Monaten,). Das entspricht einem Plus von 4 Punkten gegenüber 2016. Von den Bewertungen, wie sie 2014 zu sehen waren (26), ist der Sektor jedoch noch weit entfernt.

Zum Aufschwung an der Börse beigetragen hat vor allem der Hunger nach Aktien kleiner und mittelgrosser Gesellschaften, wie Puma Biotechnology (Marktkapitalisierung 3,8 Mrd. $), Juno Therapeutics (6,4 Mrd. $) und Bluebird (7,2 Mrd. $). Die grossen Aushängeschilder der Branche Celgene (79 Mrd. $), Gilead (93,8 Mrd. $) oder Amgen (122,9 Mrd. $) plagen derzeit allesamt unternehmensspezifische Probleme wie Ablauf von Patenten und generell abnehmendes Umsatzwachstum. «Dabei wären sie es, die die Lust der breiten Investorenmasse mit guten Neuigkeiten aus der Pipeline beflügeln könnten», sagt Staijen. Der Kapitalabfluss von den wenig spezialisierten Investoren ist zwar zu Ende. Allerdings halten sich Zu- und Abgänge derzeit knapp die Waage. Für den Sektor bzw. seine Bewertung besteht laut Staijen also noch Raum nach oben.

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