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Banken im Sturm

Wieder stehen die Grossbanken im Sturm. Seit Anfang Jahr ist der Aktienkurs von Credit Suisse und der Deutschen Bank je rund 40% eingebrochen. Die Marktteilnehmer sorgen sich um die Kapitalstärke der Finanzkolosse; sogar Bundesfinanzminister Schäuble sah sich diese Woche genötigt, die Robustheit der grössten Bank Deutschlands zu unterstreichen.

Was ist los? Wie kann es sein, dass sieben Jahre nach der Finanzkrise – in der sich die Fragilität des globalen Bankensystems schonungslos offenbart hatte – die möglicherweise zu dünne Kapitalausstattung einzelner Banken immer noch ein Thema ist?

Die Antwort liegt in der Umsetzung der Kapitalanforderungen, die im Nachgang der Finanzkrise verschärft wurden. Nach 2009 setzte sich rasch ein Konsens durch, wonach ein dickeres Polster an verlustabsorbierendem Kapital in den Bankbilanzen die Robustheit des Systems erhöht. Auf globaler Ebene wurden die Basel-III-Empfehlungen beschlossen, die Schweiz gab sich 2012 eine fortschrittliche Too-big-to-fail-Gesetzgebung.

Die verschiedenen Regelwerke für die global systemrelevanten Finanzhäuser hatten eine Gemeinsamkeit: Sie räumten den Banken bis 2019 Zeit ein, sie zu erfüllen.

Einzelne Institute, zu ihnen zählt die UBS, agierten proaktiv und bauten rasch Kapital auf. Andere vertrauten darauf, dass sie bis 2019 genügend grosse Gewinne erwirtschaften und durch deren Einbehaltung ihre Kapitalbasis problemlos aufbauen können. Zu dieser Gruppe zählten – beide unter mittlerweile abgetretenem Management – Credit Suisse und Deutsche Bank.

Beide hatten auf das Prinzip Hoffnung gesetzt und in ihrer Gewinnmodellierung zu wenig berücksichtigt, dass es an den Finanzmärkten vor 2019 zu heftigen Verwerfungen kommen könnte. Diese Nachlässigkeit rächt sich nun.

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