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Anatomie der Bitcoin-Rally

Bitcoin ist die älteste und wichtigste Cyber-Devise.

Über 8000 $ – so viel kostet jetzt ein Bitcoin. Das ist der höchste Preis seit Juli letzten Jahres. Noch Ende März kostete die Digitalwährung nur die Hälfte. Die Verdopplung in weniger als drei Monaten erinnert an den extremen Anstieg Ende 2017. Damals kratzte der Preis am Ende an der Marke von 20’000 $. Der rapide Anstieg zeigt sich derzeit auch an einem technischen Indikator: Der Preis liegt nun mehr als 40% höher als der 20-Tages-Durchschnitt.

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Das Handelsvolumen in Bitcoin ist ebenfalls sprunghaft gestiegen. Mehr Anleger scheinen auf den Zug aufzuspringen. Zuletzt haben an den Bitcoin-Börsen über 200’000 Einheiten der Digitalwährung den Besitzer gewechselt. Das ist so viel wie zuletzt Anfang April, aber immer noch deutlich weniger als bei den Volumenspitzen Ende 2017 und Anfang 2018.

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Auch die Transaktionen pro Minute sind noch lange nicht dort, wo sie Anfang 2018 notierten. Damals wurden an den Börsen oftmals über 1400 Trades minütlich abgewickelt. Heute sind es nicht einmal die Hälfte. Die Stille von Februar und März an den Börsen scheint aber vorbei zu sein. Damals wurden zeitweise gerade mal etwas über 100 Transaktionen in einer Minute angestossen.

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Mit dem steigenden Preis steigt auch die Volatilität von Bitcoin. Mit über 30% liegt sie nun wieder mehr als doppelt so hoch wie bei einem Aktienportfolio. Mehr Interesse an Bitcoin und damit steigende Preise bedeuten aber, dass vielleicht wieder Schwankungen kommen, wie sie lange nicht mehr gesehen worden sind. Als die Digitalwährung sich in Richtung 20’000 $ bewegte, sprang die Volatilität auf über 200%.

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Manche Bitcoin-Verfechter sehen die Kryptodevise schon als neuen «sicheren Hafen» – als Anlageklasse in einer Reihe mit Gold und Franken, die sich in Zeiten der Unsicherheit an den Finanzmärkten grosser Beliebtheit erfreuen. Tatsächlich koinzidiert der letzte Bitcoin-Sprung mit dem kürzlichen Einbruch an den Aktienmärkten weltweit. Rein zeitlich betrachtet könnten die neuen amerikanischen Zölle also tatsächlich Anlagekapital in Richtung der Digitalwährung gelockt haben.

Das ist aber kein Muster, auf das man sich verlassen darf. In der Vergangenheit bewegte sich Bitcoin oft in die gleiche Richtung wie die Aktienmärkte. Als die Börsen im Februar und Dezember 2018 nach unten gingen, büsste auch die Kryptowährung an Wert ein.

Die Korrelation, abgetragen über den Zeitverlauf, zeigt denn auch, dass der Zusammenhang sehr wechselhaft ist. Auf Basis wöchentlicher Daten gab es immer wieder längere Perioden mit einer positiven Korrelation – also einer Gleichläufigkeit – von Bitcoin und dem Aktienmarkt. Teilweise war die Korrelation auch sehr negativ, die Kryptowährung bewegte sich also entgegengesetzt zur Börse. Die Aussage, dass Bitcoin bei fallenden Aktienkursen meist steigt, ist aber auf keinen Fall korrekt.

Mit den neuen US-Zöllen ist auch die Unsicherheit an der Börse gewachsen. Der Unsicherheitsindex Vix – er basiert auf den in S&P-500-Optionen implizierten Volatilität – notiert deswegen fast doppelt so hoch wie noch im April. Dass gleichzeitig auch Bitcoin nach oben schiesst, ist aber ein neues Phänomen. Die letzten Spitzen bei Bitcoin und dem Vix fanden nicht gleichzeitig statt.

Im letzten Anstieg ist zwar die Korrelation zwischen Volatilität und Bitcoin leicht positiv. Aber über die vergangenen zwei Jahre war die Korrelation zu einem grossen Teils im negativen Bereich. Wenn die Unsicherheit am Aktienmarkt zunahm, dann war es wahrscheinlicher, dass es mit Bitcoin bergab ging.

Professionelle Anleger hatten sich zuletzt gegen den Bitcoin-Preis positioniert. Das zeigen die neusten verfügbaren Daten für den Futures-Markt von vor einer Woche. Per Saldo setzten die Marktteilnehmer an den US-Terminbörsen so massiv auf einen fallenden Bitcoin-Kurs wie noch nie. Die Netto-Short-Positionen sind jetzt fünfmal so gross wie im Dezember 2018.

Futures auf Bitcoin können in den USA seit Ende 2017 gehandelt werden. Sie lassen sich einerseits für spekulative Zwecke einsetzen, andererseits aber auch, um bestehende Bitcoin-Positionen im Portfolio abzusichern. Das heisst, dass die Short-Positionen am Futures-Markt vielleicht nicht aus Pessimismus für die Digitalwährung zugenommen haben. Es könnte sein, dass sich Besitzer von Bitcoin-Vermögen den momentan hohen Preis sichern wollen.

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Auch wenn die Aktienkurse weltweit rot notieren – manche Aktien hängen direkt am Bitcoin-Preis. Über die vergangenen sechs Monate legte der an der Nasdaq gehandelte Titel Riot Blockchain über 80% zu. Allein am Montag ging der Kurs mehr als 10% nach oben. Das in Colorado ansässige Unternehmen war früher im Geschäft mit Diagnoseinstrumenten für die Biotech-Industrie tätig. Seit 2017 hat man sich dagegen als Unternehmenszweck gesetzt, «Blockchain-Technologien zu bauen, zu unterstützen und zu betreiben». Blockchain ist die Technologie hinter Bitcoin. Im März ist bekannt geworden, dass Riot die US-Wertpapieraufsicht informierte, dieses Jahr noch eine regulierte Börse für Kryptowährungen aufzubauen.

Ein weitere Krypto-Aktie ist Marathon Patent Group mit einem Sechsmonatsplus von über 20%. Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben «das erste an der Nasdaq kotierte Kryptowährungs-Minenunternehmen» ist, hortet auch Patente, um Firmen auf eine Entschädigung zu verklagen. Bitcoin wird über Rechenoperationen «geschürft». Dieses Mining ist besonders profitabel, wenn der Preis der Währung auf einem hohen Niveau notiert.

Noch direkter am Bitcoin-Verlauf hängt der kotierte Grayscale Bitcoin Trust. Allein am Montag notierte der Titel fast 20% im Plus. Dabei handelt es sich um einen kotierten Fonds. Jede Aktie des Trusts ist mit etwa 0,001 Bitcoin hinterlegt.

Der Invesco Elwood Blockchain ETF hat den starken Anstieg von Bitcoin nicht mitgemacht – er notiert etwa auf dem Niveau wie zur Markteinführung im März. Nach Informationen des Indexproviders Elwood Asset Management hängt man mit einigen Aktienpositionen – etwa von Riot oder von Halbleiterherstellern, deren Produkte für das Mining verwendet werden – auch am Bitcon-Kursverlauf. Aber das Portfolio hat viel Exposure zu etablierten Grosskonzernen, die an neuen Projekten mit der Blockchain-Technologie arbeiten. Das mag für die Zukunft eine gute Idee sein. Aber gegenüber Bitcoin-Wetten ist der ETF im Moment weit abgeschlagen.

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