Jetzt wird wieder zurückgekauft: Für 600 bis 800 Mrd. $ dürften US-Unternehmen allein in diesem Jahr eigene Aktien zurückkaufen. Das wäre ein neuer Rekord . Nach zwei flauen Jahren nehmen die Rückkäufe also wieder zu. Bei einigen Marktteilnehmern weckt dies ungute Erinnerungen, denn das Gros der Unternehmen ist notorisch schlecht im Timing solcher Transaktionen. In der Vergangenheit kauften sie allzu oft eigene Titel zu Höchstpreisen zurück – nur um dann in der Rezession neues Eigenkapital aufnehmen zu müssen. Dieses Muster liess sich zuletzt in der Finanzkrise beobachten.
Deswegen Rückkäufe zu verteufeln, greift allerdings zu kurz. Denn grundsätzlich ist nichts gegen sie einzuwenden. Neben Dividende und Nennwertrückzahlung bieten Rückkäufe den Unternehmen eine effiziente Option, «überschüssiges» Geld an die Anteilseigner zurückzuführen. Erkennt das Management keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten, ist es alleweil sinnvoller, die Mittel auszuschütten, als mit unbedachten Projekten und waghalsigen Übernahmen Wert zu vernichten. Wer moniert, Rückkäufe seien schuld an der Investitionsflaute, verwechselt womöglich Ursache und Wirkung. Und kaufen Unternehmen ihre Titel zurück, wenn sie unterbewertet sind, ist das ein starkes Signal an den Markt und aus Aktionärssicht erfreulich.
Gefährlich wird es dann, wenn die Rückkäufe unter allzu freudigem Einsatz von Fremdkapital geschehen. Eine solche Bilanzoptimierung ist oft nicht nachhaltig und kann in einer Rezession fatale Folgen haben. Solange aber die Transaktionen die Folge eines disziplinierten Managements sind, das haushälterisch mit den Unternehmensressourcen umgeht, sind sie durchaus zu begrüssen.
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Aktienrückkäufe nicht verteufeln
Grundsätzlich ist gegen Aktienrückkäufe nichts einzuwenden. Doch sind sie nicht nachhaltig, kann das in einer Rezession fatale Folgen haben. Ein Kommentar von FuW-Redaktor Sandro Rosa.