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Aevis Victoria hübscht sich auf

Aevis Victoria setzt den Umbau der Gruppe fort.

Das letztjährige Resultat der Aevis-Victoria-Gruppe ist per se nicht besonders überzeugend. Zum ersten Mal seit Jahren ging der Umsatz zurück, die operativen Margen fielen schmaler aus. Doch die Holding, an der die Aktionäre beteiligt sind, steckt in einer spannenden Transformationsphase.

Mit ihrem Angebot spricht Aevis Vic­toria – die frühere Genolier – vor allem eine begüterte Kundschaft an. Hauptaktivum der Dachgesellschaft ist das Swiss Medical Network (SMN), das 17 Privat­kliniken und 22 Gesundheitszentren betreibt. Damit ist SMN Nummer zwei unter den Privatkliniken in der Schweiz. Einzig die Hirslanden-Gruppe, die der südafrikanischen, ebenfalls kotierten Medi-Clinic gehört, ist etwas grösser.

Privatkliniken sind in den vergangenen Jahren hier­zulande dank etwas freiheitlicherem Gesetzesrahmen kräftig gewachsen. Der Verband der Privatkliniken beziffert den Marktanteil auf fast ein Viertel.

Werte freisetzen

Allerdings stehen staatliche wie auch ­private Spitäler unter Kostendruck; ein Grund, weshalb SMN im vergangenen Jahr leicht an Umsatz eingebüsst hat. Antoine Hubert, Delegierter des Verwaltungsrats und einer der Grossaktionäre, betonte jedoch an einer Telefonkonferenz, der Rückgang sei vor allem Umbauten und regulatorischen Änderungen geschuldet.

SMN habe die Kostenbasis im vergangenen Jahr 15 Mio. Fr. gesenkt. Er erwarte keinen weiteren Preisdruck, da die Klinikkette den Grundpreis seit 2012 ständig reduziert habe. 2019 soll die operative Marge steigen. Zudem fasst SMN weitere Effizienzmassnahmen ins Auge. Geplant ist ausserdem, das Netz von 17 Privatkliniken mittelfristig auf 20 bis 25 zu vergrössern. Den Gesamtwert potenzieller Akquisitionen bezifferte Hubert auf über 300 Mio. Fr.

Bei den Luxushotels – dem zweiten Unternehmensteil – stehen Renovationen und Umbauten an, etwa im Victoria-Jungfrau. Das Eden au Lac in Zürich wird im Sommer wiedereröffnet. Es werde in zwei bis drei Jahren mehr als 20 Mio. Fr. Umsatz bringen, sagte der VR-Delegierte.

Längerfristig will Antoine Hubert die Holding zu einer reinen Beteiligungsgesellschaft umformen. Aevis Victoria soll jeweils nur noch Minderheitsanteile von 20 bis 50% halten. Am raschesten lässt sich die Strategie im Immobiliensegment umsetzen. Aevis hat im vergangenen Jahr 20% an der Immobilientochter Infracore an den Versicherungskonzern Baloise veräussert. Es entstand ein Aufwertungsgewinn von 77 Mio. Fr.

Aus dem Überschuss zahlt die Holding den Aktionären eine auf 1.10 Fr. verdoppelte Dividende, womit die Rendite auf 1,8% steigt. Im Jahresverlauf sollen weitere 40 bis 60% von Infracore an Investoren abgetreten werden. Danach würden die Aevis-Teilhaber erneut eine Sonderausschüttung bekommen.

Bilanz aufpeppen

Die Dekonsolidierung von Infracore wird ein paar Mängel der Konzernbilanz mildern. Die hohe Nettoverschuldung von über 1 Mrd. Fr. wird voraussichtlich auf 300 Mio. Fr. gesenkt. Gleichzeitig steigt der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme auf 40 bis 50%. Das sieht einigermassen solide aus.

Die Strategie hin zu einer Beteiligungsgesellschaft klingt per se interessant, ist es aber nicht unbedingt für Publikums­aktionäre. Der Gewinn auf Holdingstufe ist schlecht voraussehbar. Beteiligungsgesellschaften sind zudem typischerweise mit einem Abschlag zum inneren Wert behaftet. Hubert bezifferte den Wert aller Aevis-Beteiligungen auf 1,4 bis 1,6 Mrd. Fr. – der Wert an der Börse liegt unter 1 Mrd.

Ausserdem sind 80% der Titel in den Händen einer Aktionärsgruppe. Der Handel in den Aktien ist folglich beschränkt.

Die komplette Historie zu Aevis finden Sie hier. »

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