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Aevis Victoria will Spitalimmobilien an die Börse bringen

Aevis Victoria musste aufgrund eines Bundesgerichtsurteils eine einmalige Abschreibung vornehmen.

Die Klinik- und Hotelgruppe Aevis Victoria hat im ersten Halbjahr unter diversen Einmaleffekten, aber auch unter dem anspruchsvolleren Umfeld im Schweizer Gesundheitswesen gelitten. Der Nettoumsatz sank im Vergleich zur Vorjahresperiode rund 5% auf 280,6 Mio. Fr.

Belastet haben die niedrigeren Tarmed-Tarife, die seit Anfang Jahr in Kraft sind und unter denen alle ambulanten Leistungen abgerechnet werden. Weiter befinden sich diverse Spitäler (Rothrist, Genf und Sion) von Aevis Victoria derzeit im Umbau. Das reduziert vorübergehend die Kapazitäten und damit auch den Umsatz. Im Umbau befindet sich zudem das Hotel Eden au Lac in Zürich. Es ist seit Ende 2017 temporär geschlossen, woraus ein Erlösausfall von 3,5 Mio. Fr. resultierte.

Gewinn durch Sondereffekte belastet

Die negativen Umsatzeffekte schlugen auf den Gewinn durch. Der operative Gewinn auf Stufe Ebitdar (vor Kosten für die Miete der Spitalimmobilien) sank 22,6% auf 38,8 Mio. Fr. Der starke Rückgang resultierte jedoch auch aus einer einmaligen Abschreibung wegen eines Urteils des Bundesgerichts, das eine rückwirkende Tarmed-Reduktion für die Geschäftsjahre 2014 bis 2017 erforderte.

Unter dem Strich wies Aevis Victoria trotz einem Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung am Telemedizin-Betreiber LifeWatch an den US-Konkurrenten BioTelemetry einen Verlust von 1,5 Mio. Fr. aus. Letztes Jahr resultierte um zwei Devestitionen bereinigt ein Gewinn von 0,4 Mio. Fr.

Für das gesamte Jahr rechnet Aevis Victoria unter Ausklammerung von Sondereffekten mit einem einstelligen Umsatzplus sowie mit einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität. Letztes soll unter anderem dank Kostensparmassnahmen erreicht werden, die aber erst 2019 ihre Wirkung voll entfalten werden. Rund 25 Mio. Fr. will die Gesellschaft ab nächstem Jahr jährlich einsparen.

Spitalimmobilien sollen an die Börse

Die Abspaltung des Immobilienteils nimmt inzwischen Gestalt an. Bereits im April deutete Aevis Victoria einen Börsengang an. Wie der Delegierte des Verwaltungsrates und Mehrheitsaktionär Antoine Hubert an der Telefonkonferenz zum Halbjahresergebnis erläuterte, plant er einen Verkauf der Spitalliegenschaften innerhalb der nächsten zwei Quartale an der Börse. Aevis Victoria soll dabei Minderheitsaktionär mit einem Anteil von 30 bis 40% bleiben.

Durch den Börsengang würden Aevis Victoria erhebliche Mittel zufliessen, die sie für die Expansion des Spitalgeschäfts bzw. für die Reduktion der hohen Schuldenlast nutzen könnte. Der Marktwert der Spitalliegenschaften im Besitz von Aevis Victoria beträgt rund 790 Mio. Fr. Per 30. Juni lagen die finanziellen Verpflichtungen der Gruppe bei rund 1 Mrd. Fr.

Nicht zum Verkauf stehen dagegen die Hotelimmobilien, zu denen das Hotel Eden au Lac in Zürich und das Victoria Jungfrau in Interlaken zählen. Sie sollen im Besitz von Aevis Victoria bleiben. Ihr Marktwert beträgt 182,3 Mio. Fr.

Die Titel von Aevis Victoria weisen einen Free Float von rund 17% auf. Das täglich gehandelte Volumen betrug 2018 bisher im Durchschnitt 2764 Aktien. Ein allfälliger Verkauf grösserer Positionen kann also ohne Kursabschläge womöglich nur über längere Zeit gestaffelt vorgenommen werden. Das macht die Titel unattraktiv, auch wenn das Kurspotenzial derzeit nicht voll ausgereizt ist.

Die komplette Historie zu Aevis finden Sie hier. »

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