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AC Immune geht Richtung Börse oder Verkauf

Das Biotech-Unternehmen AC Immune wird als potenzieller Kandidat für einen Börsengang gehandelt.

Das Lausanner Biotech-Unternehmen AC Immune arbeitet neu mit der US-Gesellschaft Biogen an neuartigen Kontrastmitteln für bildgebende Diagnostikverfahren. Diese Verfahren machen zwei Proteine ersichtlich, die im Gehirn für die Entstehung neurodegenerativer Krankheiten verantwortlich sind. Im Fokus steht vorerst die diagnostische Erkennung bei Parkinson. Eine Krankheit, für die es bislang keine ursachenbekämpfende Behandlung gibt. «Mit der Kollaboration wollen wir die klinische Forschung in dem Bereich beschleunigen, damit wir bald neue Therapiemöglichkeiten finden», sagt Andrea Pfeifer, CEO von AC Immune, im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft».

Bislang hat sich die als möglicher Kandidat für einen Börsengang (Initial Public Offering, IPO) gehandelte AC Immune auf die Alzheimerforschung konzentriert. Die neue Kollaboration zeigt, dass sich das Unternehmen breiter diversifiziert. Das kommt nicht von ungefähr. Denn die Alzheimerforschung ist nach wie vor weitgehend eine Blackbox. Grosse Konzerne wie Eli Lilly, Pfizer oder Roche haben es bislang nicht geschafft, hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit mit ihren Wirkstoffen zu erreichen. Sie sind kommunikativ sehr zurückhaltend geworden. So auch Roche: Ohne Ankündigung gab sie Tochter Genentech Ende Januar grünes Licht für den Start der zulassungsrelevanten Studie mit dem Wirkstoff Crenezumab. Diesen hat AC Immune entwickelt und 2006 an Genentech auslizensiert. Der AC-Immune-Antikörper und Roche müssen nun bis 2020 zeigen, ob der Wirkstoff auch bei 750 Patienten wirksam und verträglich ist.

Mit der Roche-Zusage rückt AC Immune enger in den Investorenfokus. Wie CEO Pfeifer bereits früher sagte, bedeutet die Zusage zwei Möglichkeiten, «entweder verkaufen wir unser Geschäft oder wagen den Börsengang». Es gebe aktuell keine Eile, eine Entscheidung zu treffen, sagt sie FuW. «Wir verfügen über das nötige finanzielle Polster, um uns die Zeit zu nehmen, die beste Strategie zu evaluieren.» Das Unternehmen hat Lizenzverträge mit Genentech/Roche, Piramal und Janssen Pharmaceuticals, die ihm Einnahmen über 1,2 Mrd. Fr. in Aussicht stellen.

Doch mit dem aktuell ungünstigen Börsenumfeld steht eine Verkaufslösung immer stärker im Zentrum, da sind sich Branchenkenner einig. Sie handeln die aktuellen Partner als mögliche Käufer. Allen voran Biogen: Der Biotech-Riese führt mit vier Wirkstoffen gegen Alzheimer den Forschungswettlauf mittlerweile an. AC Immune stemmt ebenfalls vier Projekte, eines davon in Eigenregie. Biogen könnte mit vereinter Pipeline die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs bei der Alzheimerbehandlung erhöhen. Zudem dürfte sich der Erfolg auch auf die Behandlung anderer neurodegenerativer Krankheiten übersetzen lassen. Auch Roche könnte zugreifen, falls der AC-Immune-Wirkstoff den konzerninternen Forschungskonkurrenten Gantenerumab aussticht.

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