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Abenteuer auf dem Hudson River

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Der Hauptzweck des Hudson River Project war, die Verbindung zwischen der Stadt und der natürlichen Umgebung, aus der heraus sie entstanden ist, wieder herzustellen.
James Bowthrope: «Die Welt erforschen bedeutet, die Selbstverständlichkeiten des Alltags mit neuen Augen zu sehen.»
Der Hauptzweck des Hudson River Project war, die Verbindung zwischen der Stadt und der natürlichen Umgebung, aus der heraus sie entstanden ist, wieder herzustellen.

James Bowthrope ist Industriedesigner, Velofahrer, Abenteurer und Ikonoklast. Sein Hudson River Project rief er aus einem einzigen Grund ins Leben: Er wollte in der Einfachheit das Abenteuer finden und Selbstverständlichkeiten ad absurdum führen, um Neues zu schaffen.

So simpel wie sein Vorhaben waren auch sein Atelier – die Strassen von New York – und das Material – Abfall aus den Mülleimern der Millionenstadt. In nur acht Tagen hatte er sein Boot gebaut und zog, unter der Schirmherrschaft der Uhrenmarke Tudor, sogleich los.

Der an der Oberfläche sehr ruhige, gut zugängliche Hudson River gehört im kollektiven Bewusstsein zum Stadtbild von New York wie das Empire State Building und mag vielleicht für eine Entdeckungsreise etwas banal erscheinen.

Der Eindruck täuscht. Auf den 500 Kilometern von der Quelle am Lake Tear of Clouds in den Adirondacks nach New York war James Bowthrope sibirischen Temperaturen und vielen Gefahren ausgesetzt. Bei der ersten Auswasserung kenterte das Boot und musste auf der Reise immer wieder behelfsmässig repariert werden.

Mehrmals stopfte der Abenteurer Lecks mit gebrauchten PET-Flaschen. «Klar ist es gefährlich, in eisiger Kälte direkt neben Berghängen Stromschnellen zu befahren. Da muss man schon vorsichtig sein», räumte er ein, nur um seine Aussage im gleichen Atemzug zu relativieren: «Aber eigentlich ist ja nichts unberechenbarer als die menschliche Natur.»

Ohne gewisse Fähigkeiten hätte er das Abenteuer aber garantiert nicht bestanden. Sein Beruf als Designer war eine grosse Hilfe, «aber ich wollte möglichst wenig Werkzeug benutzen und mich auf die Strassenabfälle beschränken, um alles sehr einfach zu halten», so Bowthrope. «Es ging mir im Wesentlichen darum aufzuzeigen, dass man Abenteuer auch direkt um die Ecke erleben kann. Ich glaube, dass man fähig sein muss, sich nach einem Misserfolg wieder aufzuraffen. Jedes Abenteuer, egal, welches, ist ein kreativer Prozess.»

Bei durchschnittlich acht Stunden und 16 Kilometern pro Tag brauchte er zwei Monate bis nach New York. Alles, was er sonst noch dabei hatte, waren Lebensmittel, ein Neoprenanzug inklusive Handschuhe und eine North-Flag-Uhr seines Schweizer Sponsors Tudor, resistent gegen Schläge und konzipiert für extreme Temperaturen.

«Man sollte besser nicht zu viel mitnehmen. Ich packe jeweils alles, von dem ich glaube, dass ich es brauche, in eine Tasche und lege dann jedes Mal ein paar Sachen zurück. Alles, was man ‹für den Fall, dass› mitnimmt, macht das Gepäck unnötig schwer. Man benötigt eigentlich nur das Überlebenskit der Pfadfinder. Die Uhr habe ich mitgenommen, weil mir mein Vater als Teenager beigebracht hat, wie man sich mithilfe einer Uhr nur anhand des Sonnenstands und des Stundenzeigers orientieren kann.»

Der Hauptzweck des Hudson River Project war, die Verbindung zwischen der Stadt und der natürlichen Umgebung, aus der heraus sie entstanden ist, wieder herzustellen und das Bewusstsein der Bewohner für nachhaltige Entwicklung zu wecken.

Für James Bowthrope war es aber auch eine Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, denn «auch die Begegnung mit Menschen, mit den Bewohnern der Städte und der abgelegenen Regionen, ist ein Abenteuer».

Alles, was Bowthorpe dabei hatte, waren Lebensmittel, ein Neoprenanzug inklusive Handschuhe und eine North-Flag-Uhr von Tudor