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2017 wird für die Opec zum Jahr der Entscheidung

Die Opec-Staaten wollen 2017 die weltweite Förderung um 1,8 Mio. Fass pro Tag senken.

Der Rohölpreis wird 2016 nahe seinem Jahreshoch beenden. Grund dafür ist die Rückkehr der Opec: Die Einigung des Ölkartells beflügelt die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Ölschwemme.

Im Januar hatte nichts darauf hingedeutet, dass sich der Markt in absehbarer Zeit stabilisieren könnte. Ausgehend von den Opec-Staaten stieg das weltweite Angebot auf ein Rekordniveau, die Nachfrage hinkte hinterher. Die Organisation war tief gespalten, und mehrere Verhandlungen zur Preisstabilisierung scheiterten.

Das schlug sich deutlich im Markt nieder: Die Notierung sank unter 30 $ je Fass. Analysten unterboten sich mit immer tieferen Preiserwartungen.

Wachsender Optimismus

Seither hat sich der Fasspreis verdoppelt. Und die Spekulanten setzen vermehrt darauf, dass er noch weiter steigen wird: An den Terminmärkten wurden die Netto-Long-Positionen auf leichtes Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) in den vergangenen Wochen um mehr als die Hälfte auf 437’000 ausgebaut.

Der derzeitige Optimismus ist laut Ole Hansen, Chefökonom der Saxo Bank, vor allem der neuen Rhetorik des Ölkartells geschuldet. Nach dem jahrelangen Kampf um Marktanteile, bei dem sie so viel Öl aus dem Wüstenboden gepumpt haben wie möglich, wollen die Opec-Staaten den Preis stabilisieren. 2017 soll die weltweite Förderung um 1,8 Mio. Fass pro Tag sinken, zwei Drittel davon will die Organisation selbst einsparen. Die Hauptlast dürften nach heutigem Stand Saudi-Arabien, die Arabischen Emirate und Kuwait tragen.

Im November haben viele Mitglieder die Produktion nochmals leicht angehoben, wie aus den Daten der International Energy Agency (IEA) hervorgeht. Damit dürfte der gewünschte Effekt auf die Ölbilanz etwas kleiner ausfallen, selbst wenn sich alle verpflichteten Förderer an die Kürzungen halten sollten. Ein Preis zwischen 50 und 60 $ je Fass wäre laut Tom Nelson vom Vermögensverwalter Investec realistisch – aber keineswegs sicher.

Nationale Interessen überwiegen

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Disziplin der Opec-Staaten in Bezug auf länderspezifische Quoten tief ist. Oft überwogen die nationalen Interessen. Auch jetzt hat sich bereits vor der Umsetzung deutlicher Widerstand geregt. So wurde der Iran gänzlich von der Teilnahme befreit, und der Irak muss einen verhältnismässig kleinen Beitrag leisten.

Gemäss Nitesh Shah, Rohstoffexperte beim ETF-Anbieter ETF Securities, ist für die Mitgliedstaaten die Versuchung auch dieses Mal gross, sich nicht an die Abmachung zu halten, aber davon zu profitieren, wenn die anderen kürzen. Der Umstand, dass einige involvierte Parteien nicht einmal zur Opec gehören, erschwere das Vorhaben zusätzlich.

Für das Ölkartell ist die Umsetzung der Massnahmen von grosser Bedeutung. Einerseits ist ein höherer Preis für viele der Länder wirtschaftlich wichtig, ja notwendig. Entscheidender aber ist die Signalwirkung: Die Opec muss ihre Rolle am Ölmarkt behaupten und die erfolgreiche Rückkehr bestätigen.

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